Streit in Deutschland um niedrigere Steuern für Fachkräfte aus dem Ausland
Von Pflegekräften über Bauarbeiter bis hin zu Kellnerinnen und Kellnern - Deutschland versucht verzweifelt in vielen Branchen, Beschäftigte aus dem Ausland anzulocken.
Dabei werden Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte kontrovers diskutiert. In den ersten drei Jahren in Deutschland könnten zehn bis 30 Prozent niedrigere Einkommenssteuern angeboten werden, um beispielsweise für IT-ler oder Logistik-Experten aus Indien attraktiv zu werden.
Logistikmanager Rohan Shinde glaubt, dass diese Regelung Landsleute in Indien dazu motivieren könnte, nach Deutschland zu kommen.
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CDU will niedrigere Steuern für alle
Die CDU kritisiert die Pläne der Ampel-Regierung, die Steuern für Fachkräfte aus dem Ausland zu senken. Julia Klöckner meint, dass dies die Gesellschaft spalten und Extremismus fördern könnte.
Die Christdemokraten wollen niederigere Steuern für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Klöckner spricht von einem falschen Signal an die Adresse der einheimischen Beschäftigten, die hohe Steuern zahlen.
In anderen Ländern gibt es bereits finanzielle Anreize
In anderen europäischen Staaten gibt es bereits staatliche Anreize, um Fachkräfte aus dem Ausland anzulocken. So will Portugal niedrigere Steuern für Lehrkräfte einführen.
Schweden verspricht Steuersenkungen für Besserverdienende aus dem Ausland in besonders nachgefragten Jobs.
In Dänemark müssen Forschende aus dem Ausland mit hohem Einkommen 33 Prozent Einkommenssteuer bezahlen, während der Steuersatz für gutverdienende Einheimische bei 50 Prozent liegt.
Rohan Shinde aus Indien träumt schon davon, was er mit dem in Deutschland verdienten und durch niedrigere Steuern eingesparten Geld machen könnte. Er würde gerne eine Wohnung kaufen oder seine Eltern auf Reisen durch die ganze Welt einladen.
Die Regierung in Berlin versucht, 400.000 Fachkräfte aus dem Ausland pro Jahr von einem Leben in Deutschland zu überzeugen.