Studenten sollen mithelfen - NRW-Finanzminister fordert vom Zoll, jedes Temu- und Shein-Paket zu kontrollieren
Die chinesischen Onlinehändler Temu und Shein verkaufen Produkte zu spottbilligen Preisen. Marcus Optendrenk (CDU), der Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, wittert unfairen Wettbewerb und hat eine Idee.
Der Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, Marcus Optendrenk (CDU), fordert eine härtere Gangart gegen die asiatischen Onlinehändler Temu und Shein. In der „Wirtschaftswoche“ kritisierte er, dass deren Gebaren gegen die Grundsätze des fairen Wettbewerbs verstoßen.
„Der Bund müsste den Zoll beauftragen, über mehrere Wochen sämtliche Pakete aus Fernost zu öffnen, die an deutschen Flughäfen eintreffen, und sie auf deren tatsächlichen Wert überprüfen“, sagte Optendrenk.
Studenten sollen Pakete öffnen
Der CDU-Politiker betonte, dass Zollbeamte seit Monaten feststellen, dass Temu und Shein den Wert der bestellten Produkte regelmäßig zu niedrig angeben. Die Onlinehändler sparen dadurch Steuern und Zollgebühren. Fällige Strafen zahlen Temu und Shein zwar, ändern aber nichts an ihrer Praxis, da der Zoll nur stichprobenartig kontrolliert.
Optendrenk schlug vor, dass der Zoll große Hallen an den Flughäfen mieten und Studenten in den Semesterferien engagieren könnte, um beim Auspacken der Pakete zu helfen. „Ich bin sicher, dass die Chinesen das Signal hören würden, das von einer solchen Aktion ausgehen würde“, sagte Optendrenk der „Wirtschaftswoche“.
Leipziger Flughafen als Temu-Umschlagplatz
Die meisten Pakete von Temu kommen über den Leipziger Flughafen nach Deutschland, so Experten. Allerdings nutzen die Händler auch häufig den Flughafen Lüttich in Belgien für ihre Lieferungen nach Europa.
Laut dem Minister sei die Aktion notwendig, um sicherzustellen, dass die asiatischen Onlinehändler sich an hiesige Regeln halten und hiesige Qualitätsstandards nicht unterwandern. „Wir dürfen nicht hinnehmen, dass die asiatischen Online-Händler teilweise gesundheitsgefährdende Billigware an Kunden verschicken“, so Optendrenk in der „Wirtschaftswoche“.
Temu-Gründer ist reichster Mann Chinas
Wie erfolgreich das Konzept des Onlinehändlers Temu ist, zeigt die jüngste Nachricht aus China. Wie „ntv“ berichtet ist Temu-Gründer Colin Huang seit neuestem der reichste Mann Chinas. Laut Bloomberg verfügt er über ein Vermögen in Höhe von 49 Milliarden Dollar (umgerechnet 43 Milliarden Euro). Weltweit liegt er damit auf Platz 25 der reichsten Menschen der Welt.