Studie: Datenschutz-Aufwand nimmt bei vielen Unternehmen in Deutschland zu
Einer Studie zufolge erhöhen Firmen in Deutschland ihre Anstrengungen, um Vorgaben zum Datenschutz umzusetzen. Wie der Digitalverband Bitkom in Berlin am Dienstag auf Grundlage einer Umfrage mitteilte, nahm der Aufwand bei 13 Prozent der Betriebe im vergangenen Jahr "stark" zu, 50 Prozent antworteten, dass der Aufwand "eher" zugenommen habe. Für 64 Prozent der befragten Unternehmen "übertreibt" Deutschland es demnach beim Datenschutz.
Eine große Mehrheit von neun von zehn Unternehmen (94 Prozent) bezeichnete den aktuellen Aufwand beim Datenschutz als "hoch". Keines der befragten Unternehmen äußerte den Eindruck, dass der Aufwand im vergangenen Jahr abnahm. Der Schutz persönlicher Daten gehöre unverrückbar zum Wertesystem und der Demokratie in Deutschland und Europa, sagte Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Bei der Umsetzung und Auslegung müssen wir aber nachsteuern, damit der Datenschutz praxistauglich bleibt."
Für Unzufriedenheit in den Firmen führt den Angaben nach auch sechs Jahre nach ihrer Einführung die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). 42 Prozent der Unternehmen haben seit der Einführung mehr Aufwand und gehen davon aus, dass er weiter steigen wird. Vor einem Jahr war es laut Bitkom lediglich rund ein Drittel.
Über die Hälfte (53 Prozent) der befragten Firmen sehen einen Standortnachteil durch die DSGVO, gleichzeitig gaben 70 Prozent an, dass sich die Datensicherheit im eigenen Betrieb durch die Verordnung verbessert habe.
70 Prozent der Unternehmen warnten, dass der Datenschutz die Digitalisierung in Deutschland hemme. Dehmel forderte "dringend mehr Klarheit, Nachvollziehbarkeit und Einheitlichkeit".
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