Studie ergibt: Eltern üben selbst auf gute Schüler zu großen Druck aus

Studie ergibt: Eltern üben selbst auf gute Schüler zu großen Druck aus

Schulnoten sind schon seit Anbeginn der Schülerbeurteilung ein kritisches Thema. Eine neue Studie, die von "forsa" im Auftrag des Nachhilfeinstituts "Studienkreis" durchgeführt wurde, ergab nun sogar: Selbst, wenn die Kids mit guten Noten nach Hause kommen, sind die Eltern nicht zufrieden und üben großen Druck aus.

Für die Umfrage standen im Dezember 2016 rund 1.000 Eltern bundesweit Rede und Antwort. Das Ergebnis: Bei rund 41 Prozent der Familien führen schlechte Noten zu mieser Stimmung zu Hause. In vielen dieser Familien ging es um Kinder, in deren Zeugnissen Einsen und Zweien überwiegen. Der pädagogische Leiter von "Studienkreis" kennt den Hintergrund dieses misslichen Zustands: Die Eltern hätten schlichtweg eine zu "hohe Erwartungshaltung". Demnach wollen sie sich nicht mit den guten Leistungen ihrer Kids zufrieden geben. Etwa drei Viertel fördern ihr Kind, selbst wenn es bereits gute schulische Leistungen erbringt.

Ein Drittel investiert der Studie zufolge sogar in Nachhilfeunterricht, selbst wenn das Zeugnis überdurchschnittlich gut ist. Die Hälfte der Eltern unterstützen ihr Kind selber von zu Hause aus. Und dabei würde es auch wiederholt zu Krach in der Familie kommen. 38 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mindestens einmal mit Monat über schlechte Noten diskutieren würden.

Die meisten, insgesamt 60 Prozent, führten jedoch aus, dass es zumeist nur zur Zeugnisvergabe zu hitzigen Gesprächen käme. Und diese würden sich schließlich auch auf die Beziehung von Vater und Mutter auswirken. Ein Drittel gab an, dass es zu Streit käme, wenn die Kinder nicht die gewünschten Erfolge erzielen. Der Pädagoge Kade sieht darin ein Fehlverhalten. Er befindet "Spiegel Online" zufolge: "Sich aber bei schlechten Noten in gegenseitigen Vorwürfen zu verzetteln, bringt nichts und kostet viel Energie und Motivation."