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Studie: Forscher entdecken genetische Unterschiede bei hetero- und homosexuellen Männern

Homosexuelle und heterosexuelle Männer weisen unterschiedliche Gen-Faktoren auf. (Bild: AP Photo)
Homosexuelle und heterosexuelle Männer weisen unterschiedliche Gen-Faktoren auf. (Bild: AP Photo)

Was entscheidet über die sexuelle Orientierung von Menschen? Wissenschaftler aus den USA wollen der Antwort auf diese Frage nun einen Schritt näher gekommen sein.

Für eine großangelegte Studie, die nun im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht wurde, haben Genforscher der North Shore University im US-Bundesstaat Illinois die DNA-Proben von 1.200 heterosexuellen und 1.000 homosexuellen Männern untersucht. Das Ergebnis: Zwei bestimmte DNA-Faktoren wiesen zwischen den beiden Gruppen Unterschiede auf.

Ein Abschnitt betraf ein Gen auf dem Chromosom 13 zwischen den Genen SLRTK5 und SLTRK6. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Gehirns und der Hormon-Produktion. Der zweite Abschnitt befindet sich auf dem Chromosom 14. Es handelt sich um einen TSHR-Rezeptor, der mit der Funktionsweise der Schilddrüse zu tun hat.

Zwei Genabschnitte spielen eine wesentliche Rolle bei der sexuellen Orientierung. (Bild: Reuters)
Zwei Genabschnitte spielen eine wesentliche Rolle bei der sexuellen Orientierung. (Bild: Reuters)

Dem „Telegraph“ sagte der Studienleiter Dr. Alan Sanders: „Das Ziel unserer Studie war es, nach der genetischen Basis für die männliche sexuelle Orientierung zu suchen.“ Eine vollständige Antwort habe man aber nicht. „Was wir jetzt mit unserer genomweiten Assoziationsstudie erreicht haben, ist immerhin ein erster Schritt. Wir hoffen nun, dass weitere, umfangreichere Studien die genetischen Zusammenhänge noch weiter beleuchten werden.“

Laut den Studienautoren hätten bereits Untersuchungen in der Vergangenheit gezeigt, dass die Schilddrüse mit der sexuellen Orientierung eines Menschen zusammenhängt. Dem aktuellen Wissensstand zufolge sind eine Reihe von Faktoren dafür verantwortlich, ob ein Mann hetero- oder homosexuell ist. Neben psychologischen Aspekten spielen auch die Gene eine Rolle: Deren Anteil soll bei 30 bis 40 Prozent liegen.

Die Wissenschaftler der aktuellen Studie der North Shore University betonen, dass ihre Erkenntnisse nur als vorläufige Ergebnisse betrachtet werden dürfen. Für eine aussagekräftige Studie sei die Zahl der Versuchsteilnehmer zu gering. Um auch weniger häufige, aber entscheidende Genfaktoren aufzuspüren, benötige man weit mehr Probanden.