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Studie: Hauskatzen haben kleineres Gehirn als ihre wilden Vorfahren

Hauskatzen mussten mit ihrer Zähmung einen Preis bezahlen: Sie haben ein kleineres Gehirn als ihre wilden Vorfahren.

Hauskatzen mussten einen Preis für ihre Domestizierung zahlen (Symbolbild: Getty Images(
Hauskatzen mussten einen Preis für ihre Domestizierung zahlen (Symbolbild: Getty Images(

Es stimmt also. Wir Menschen haben Katzen dümmer gemacht. Zumindest belegt eine aktuelle Studie, dass unsere gezähmte Hauskatze ein geringeres Schädelvolumen und damit vermutlich auch ein kleineres Gehirn hat als ihr wilder Vorfahr.

"Unsere Daten deuten darauf hin, dass Hauskatzen in der Tat ein kleineres Schädelvolumen haben […] als Europäische Wildkatzen (Felis silvestris) und ihre wilden Vorfahren, die Afrikanischen Wildkatzen (Felis lybica), schreiben die Forscher auf der Webseite der Gelehrtengesellschaft The Royal Society.

Was die Studie außerdem ergeben hat: Hauskatzen haben auch ein kleineres Schädelvolumen als Hybridkatzen, Kreuzungen also zwischen der domestizierten Katze und der Europäischen Wildkatze.

Folgt aus dieser Erkenntnis, dass Hauskatzen mit der Schrumpfung ihres Schädelvolumens im Laufe ihrer Domestizierung heute auch ein kleineres Gehirn haben als früher? Die Wissenschaftler meinen, dass sich das eine aus dem anderen zumindest schließen lasse ("implying smaller brains").

Was schon erforscht war

Die Studie bestätigt Forschungsergebnisse aus den 1960er und 1970er Jahren, namentlich die des Schweizer Zoologen Paul Schauenberg aus dem Jahr 1969 und die Studien von Helmut Hemmer aus 1972.

Der Grund für die Forschungsauffrischung hat mit Mängeln der älteren Studien zu tun. Jene beruhten "häufig auf alter, unzugänglicher Literatur", so die Forscher, und zum Teil auf Vergleichen zwischen Haustieren und Wildtieren, "von denen man nicht mehr annimmt, dass sie die wahren Vorfahren der gezähmten Spezies darstellen".

Wieso das Schädelvolumen und vermutlich auch die Gehirngröße gezähmter Katzen geschrumpft sind, ist nicht bekannt. Einige Forscher gehen davon aus, dass das unter anderem mit dem Schilddrüsenhormon zusammenhängen könnte, wie CTV News berichtet.

Fest scheint indes zu stehen: Der Prozess ist wohl unumkehrbar. Die Forscher sprechen von einer "dauerhaften Veränderung, die auch nach vielen Generationen nicht durch Verwilderung rückgängig gemacht wird".

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