Studie: Lebensmittel in EU oft unterschiedlich

Das Sortiment von Supermärkten in Europa sieht zunehmend gleich aus. Doch trotz gleicher oder ähnlicher Verpackung der Lebensmittel: Der Inhalt ist bei fast einem Drittel je nach Land unterschiedlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der EU-Kommission. Demnach sahen neun Prozent der getesteten Produkte in den Regalen identisch aus, waren aber unterschiedlich zusammengesetzt. Weitere 22 Prozent sahen ähnlich aus und waren ebenfalls unterschiedlich zusammengesetzt. Verbraucher werden irregeführt Das zeige, dass doppelte Qualitätsstandards von Lebensmitteln kein Gerücht seien sondern Realität, erklärt Pauline Constant vom Europäischen Verbraucherverband. "Denn ein Drittel der Produkte, die getestet wurden, führen die Verbraucher in die Irre. Die Untersuchung sollte also keine einmalige Sache sein, sondern fortgesetzt werden. Die nationalen Behörden müssen genau wie die Verbraucherorganisationen weiter aktiv sein." Mehrere osteuropäische Regierungen hatten Herstellern vorgeworfen, in ihren Ländern minderwertige Produkte anzubieten. "Hier in Ungarn kann man sehen, dass minderwertigere Produkte unter der gleichen Marke verkauft werden, als wäre es das Gleiche", sagt ein Supermarkt Kunde in Budapest. Keine Ost-West-Spaltung Eine andere Kundin gibt ein Beispiel: "In diesem Laden eines deutschen Unternehmens kann man es bei einem Schoko-Aufstrich sehen: Er hat eine deutsche Aufschrift, aber er schmeckt anders und hat eine andere Farbe als in ungarischen Läden." Ein "einheitliches geografisches Muster", beispielsweise eine Ost-West-Spaltung, wurde in der Untersuchung allerdings nicht erkennbar. Hersteller verweisen darauf, dass sie auf nationalen Märkten ihre Produkte auch den dortigen Geschmacksvorlieben anpassen.