Studie der Volks- und Raiffeisenbanken - Immobilienpreise steigen wohl ab 2025 wieder

Ein Paar vor seinem Haus in Bayern.<span class="copyright">Getty Images/Westend61</span>
Ein Paar vor seinem Haus in Bayern.Getty Images/Westend61

Seit dem Ende des langjährigen Immobilienbooms fallen die Preise. Aber neue Gebäude werden kaum gebaut. Deshalb werde die Preiswende bald kommen, sagt eine Studie.

Nach Einschätzung der Volks- und Raiffeisenbanken werden Immobilien in Deutschland im kommenden Jahr langsam wieder teurer. Nach drastischen Preisrückgängen im vergangenen und auch im laufenden Jahr sei 2025 erstmals wieder mit einem leichten Anstieg der Preise zu rechnen, heißt es in der aktuellen Immobilienprognose der genossenschaftlichen Finanzgruppe BVR. Die Experten erwarten ein Preisplus von rund einem Prozent.

Volks- und Raiffeisenbanken fordern mehr Förderung für Wohnungsbau

„Wir sehen, dass sich die Preise langsam stabilisieren und nicht weiter sinken, vor allem weil der Wohnraummangel weiter zunimmt“, sagt BVR-Präsidentin Marija Kolak. Der Wohnungsneubau müsse dringend wieder angekurbelt werden. Dazu brauche es bessere Förderung, einfachere Bau- und Planungsvorschriften sowie für Selbstnutzer abgesenkte Grunderwerbsteuern.

Immobilienpreise fielen 2023 im Schnitt um 4,5 Prozent

Laut BVR-Analyse sind die Preise für Häuser und Wohnungen im vergangenen Jahr durchschnittlich um 4,5 Prozent gesunken. Die Rückgänge seien in den Regionen besonders hoch ausgefallen, die in den Jahren zuvor außergewöhnlich starke Steigerungen erlebten, in erster Linie also in den Ballungsräumen. Im laufenden Jahr zeigt das Modell für den Gesamtmarkt sogar ein Minus von sechs Prozent, wobei die Verkäufer ihr Angebot zurückhalten. Die Preisanpassung dieser Immobilien verzögere sich zwar, werde aber nicht vollständig ausbleiben.

Preisverfall nach Putins Angriff auf die Ukraine

Ausgelöst wurde der Preisverfall durch die hohe Inflation infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine und die darauffolgenden Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank. Immer weniger Menschen konnten sich eine eigene Immobilie leisten, die zuvor stürmische Nachfrage brach ein. Das bremst auch die dringend nötigen energetischen Sanierungen im Bestand aus, weil Sanierungen oft mit einem Eigentümerwechsel einhergehen, heißt es in der BVR-Analyse.

Die Volks- und Raiffeisenbanken rechnen mit einer langsamen Erholung des Marktes ab 2025. Wenn die Inflation erwartungsgemäß weiter sinke und die EZB ihre Geldpolitik weiter lockere, werde sich die fundamentale Nachfrage nach Immobilien wieder durchsetzen - wenn auch mit einer klar verhalteneren Dynamik im Vergleich zu den Boom-Jahren.

Immobilien-Konzerne wie Vonovia beklagen heftige Kursverluste

Infolge der deutlich gesunkenen Haus- und Wohnungspreise mussten die großen deutschen Immobilien-Konzerne wie Vonovia##chartIcon und Deutsche Wohnen mehrfach Abschreibungen auf ihren Immobilienbestand vornehmen. Auch die Aktienkurse der Konzerne litten unter den eingetrübten Aussichten. So halbierte sich etwa etwa der Kurs von Vonovia seit dem Jahr 2021.