Studie zeigt - Warum Intervallfasten nicht für jeden funktioniert – und was stattdessen hilft
Die Suche nach der perfekten Diät nimmt kein Ende. Eine aktuelle Studie bringt neue Erkenntnisse zum Diät-Hype Intervallfasten. Ernährungswissenschaftler Uwe Knop erklärt die Ergebnisse.
Eine gut gemachte, aktuelle klinische Studie untersuchte die Effekte von zwei verschiedenen Diättherapien als Teil eines intensiven verhaltenstherapeutischen Gewichtsmanagementprogramms bei 13- 17-jährigen fettleibigen Jugendlichen: Intermittierende und kontinuierliche Energiebeschränkung, also Intervallfasten, im Vergleich zu einfacher Kalorienreduktion ohne Zeitfenster.
Die 141 Teilnehmer wurden dabei zufällig (randomisiert) in zwei Gruppen aufgeteilt: eine Gruppe mit Intervallfasten und eine Gruppe mit einfacher Kalorienreduktion ohne Zeitfenster. Beide Gruppen nahmen an einem intensiven verhaltenstherapeutischen Programm teil.
Welche Ergebnisse hat die Studie geliefert?
Nach einem Jahr zeigten beide Gruppen eine Reduktion des BMI (Body-Mass-Index) - wobei kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt wurde. Es gab auch keine relevanten Unterschiede hinsichtlich Körperzusammensetzung sowie stoffwechselrelevanter Gesundheitsparameter wie Insulinresistenz, Blutfette und erhöhte Leberfunktion.
Diese Studie zeigte somit, dass sowohl intermittierende als auch kontinuierliche Energiebeschränkung als Teil eines verhaltenstherapeutischen Programms bei Jugendlichen mit Überge wicht gleichermaßen effektiv sein können. Die Wahl der Ernährungsintervention kann und sollte daher stets individuell getroffen werden.
Ist diese Erkenntnis neu? Was haben Studien zu Intervallfasten bis dato gezeigt?
Ganz im Gegenteil - diese Erkenntnis ist längst bekannt und sie wurde in zahlreichen Studien vorher bestätigt. Nahezu alle aktuellen Forschungsergebnisse haben gezeigt: Intervallfasten macht weder gesünder noch schlanker als andere kalorienreduzierte Ernährungsformen- das gilt im Übrigen auch für den anderen Megatrend LowCarb.
Es gibt - wissenschaftlich bewertet - weder die „beste Diät“ noch die „gesündeste Ernährung“. Am besten ist immer die Essweise, die am besten zu einem passt. Das kann Intervallfasten sein, muss es aber nicht.
Wem Intervallfasten nicht liegt, der hat nichts verpasst - man muss nur die passende Ernährung finden, mit der man locker leicht gut klar kommt. Das Credo lautet: Es gibt so viele gesunde Ernährungen, wie es Menschen gibt, denn: Jeder Mensch is(s)t anders.
Wie nehme ich denn nachhaltig ab, wenn Intervallfasten nichts für mich ist?
Das ist relativ einfach auf den Punkt gebracht, denn dabei geht es im Kern nur um einen Pfad: Bei der langfristigen Gewichtsreduktion und vor allem beim anschließenden Gewicht halten kommt es auf einen zentralen Faktor an - und der heißt individuelle Ernährungs- und Lebensstilumstellung, die lebenslang zu mir und meinem Charakter passt.
Mit dieser persönlichkeitsaffinen Intervention, also einer Maßnahme, die ich gerne umsetze, lassen sich etwa zwei Kilogramm pro Monat gesund abnehmen. Dazu muss man auch nicht zwangsläufig Kalorien zählen. Wenn Sie das Projekt Gewichtsreduktion starten möchten, hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen.