Sturm-, Orkan- und Hochwassergefahr: Deutschland in einer Westwetterlage
Es ist ziemlich wechselhaft und nass geworden in den vergangenen Tagen. Dazu gab es an der Ostsee ein schweres Sturmhochwasser. Die stürmischen Zeiten haben allerdings gerade erst angefangen.
Europa steckt mitten zwischen erster winterlicher Kälte fest. Richtung Russland und dort besonders in Sibirien messen wir bereits Werte um -20 bis -25°C. Auch über Grönland hat sich schon viel Kälte angesammelt. Auf der anderen Seite strömen aus dem Mittelmeerraum immer wieder sehr milde Luftmassen nach Mitteleuropa.
Die Schwere zwischen bereits sehr kalten und noch sehr warmen Luftmassen begünstigt die Entstehung von zahlreichen Tiefdruckgebieten und genau die ziehen nun verstärkt auch über Deutschland hinweg. Damit steigt das Potential für schwere Stürme und jede Menge Regen bei uns immer weiter an.
Sturmgefahr bis in den November hinein
"Das sind ruppige Zeiten, die uns da in Deutschland bevorstehen. Wir sind wieder mittendrin in einer stürmischen und nassen Westwetterlage. Solche Wetterlagen bieten immer wieder unschöne Überraschungen in Form von gefährlichen Sturmtiefs die auch Deutschland in nächsten Zeit treffen könnten. Bereits am kommenden Wochenende wird es im Westen und Norden von Deutschland sehr windig bis stürmisch werden und diese Sturmgefahr dauert bis in den November hinein an", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net.
In den kommenden 7 bis 14 Tagen berechnen die Wettermodell besonders im Westen und Süden viel Regen und jede Menge Wind. Mit jeder neusten Berechnung tauchen irgendwo schwere Sturmböen und sogar Orkanböen auf. Das alles deutet darauf hin, dass wir in den nächsten Tagen mit einem sehr hohen Sturm- und Orkanpotenzial rechnen müssen. Dazu der viele Regen, das wiederum könnte im Südwesten zu Hochwasser führen. Dort werden 100 bis 150 Liter Regen erwartet. Es brodelt gewaltig in der Wetterküche!
So geht es in den kommenden Tagen weiter
Mittwoch: 11 bis 17 Grad, aus Westen neue Regen!
Donnerstag: 10 bis 15 Grad, viele Wolken, zeitweise Regen
Freitag: 9 bis 15 Grad, aus Westen schon wieder Regenwolken, windig
Samstag: 11 bis 15 Grad, viele Wolken und zeitweise Regen
Sonntag: 13 bis 18 Grad, Mix aus Sonnenschein, Wolken und kräftigen Regenschauern, windig bis stürmisch
Montag: 12 bis 16 Grad, neue Regenwolken aus Westen, windig
Reformationstag: 11 bis 15 Grad, ein Gemisch aus Sonnenschein und Wolken, immer wieder Regen!
Allerheiligen: 10 bis 15 Grad, Dunst, Nebel und dicke Wolken, dazwischen zeitweise Regen
Die nächsten 10 bis 14 Tage werden keine große Wetteränderung bringen. Es herrscht Schmuddelwetter und das im ganzen Land! Ein Wintereinbruch ist dabei nicht in Sicht, weder in mittleren oder in höheren Lagen, in tiefen Lagen schon gar nicht. Die Westwetterlage dominiert unser Wettergeschehen.
"Der Oktober bleibt recht mild"
Die Höchstwerte bleiben ebenfalls rechts konstant. Aufgrund der vielen Wolken, die auch nachts meist vorhanden sein, ist das Risiko für Frost recht gering. "Der Oktober bleibt recht mild. Am Ende wird der Monat wahrscheinlich rund 2 Grad wärmer als im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 enden. Damit wäre es, wie schon vor Monaten vom US-Wetterdienst NOAA vorhersagt, einer der wärmsten Oktobermonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881", so Wetter-Experte Jung.
Aber er warnt auch: "Auf jeden Fall muss man besonders die Sturmentwicklung in den nächsten Tagen und Wochen im Auge behalten. Bei so einer Westwetterlage kann sich schnell mal eine gefährliche Sturmlage einstellen. Da sollte man nicht unterschätzen!"