Sturm auf US-Kapitol: "Trump hat von den Waffen gewusst"

Jetzt wird es möglicherweise eng für Donald Trump. Die Aussage einer ehemaligen Mitarbeiterin des Weißen Hauses vor dem Untersuchungsausschuss des US-Kongresses zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar hat es in sich.

Der ehemalige Präsident habe wissentlich bewaffnete Anhänger angestiftet, zum Parlamentssitz zu marschieren, um die Präsidentschaftswahlen 2020 zu kippen. Er soll sogar angeordnet haben, die Waffendetektoren - soganannte "Mags" - zu entfernen, sagte Cassidy Hutchinson aus.

Nehmt die verdammten 'Mags' (Anm.: Metalldetektoren) weg.

"Ich war in der Nähe, als ich den Präsidenten in einem Gespräch etwas sagen hörte, das in etwa so lautete: 'Es ist mir scheißegal, ob sie Waffen haben. Sie sind nicht hier, um mich zu verletzen. Nehmt die verdammten Mags weg. Lasst meine Leute rein und sie können von hier aus zum Capitol marschieren. Lasst die Leute rein. Nehmt die verdammten Mags weg.'"

Hutchinson sagte auch, dass Trump und seine wichtigsten Berater schon vor dem 6. Januar wussten, dass die Situation gewalttätig werden könnte. Sie schilderte ein Gespräch mit Trumps Stabschef Mark Meadows, deren Assistentin sie damals war.

"Ich ging zurück in unser Büro und fand Mr. Meadows in seinem Büro auf der Couch. Er scrollte auf seinem Handy. Ich erinnere mich, dass ich in der Tür stand und sagte: "Ich hatte gerade ein interessantes Gespräch mit Rudy. Es klingt, als ob sie zum Kapitol gehen werden. Er blickte nicht von seinem Telefon auf und sagte etwas in der Art: 'Es ist viel los, Cass, ich bin mir nicht sicher, aber es könnte am 6. Januar echt schlimm werden.'"

Überraschungszeugin Hutchinson kann entscheidend sein

Der von den Demokraten geführte Untersuchungsausschuss versucht zu herauszufinden, ob der ehemalige Präsident in direkter Verbindung mit der Erstürmung des Kapitols steht. Bislang fehlte aber die Aussage von jemandem, der aus erster Hand über die Situation im Vorfeld des Anschlags berichten konnte.

Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um Bidens Wahlsieg zu zertifizieren. Bei den Krawallen kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Der Angriff auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land.

Eigentlich sollte es erst im Juli wieder eine Anhörung geben. Doch dann wurde überraschend eine neue Sitzung für die Aussage von Cassidy Hutchinson anberaumt.

In den vergangenen Wochen hatten immer wieder ehemalige Mitarbeiter und Regierungsmitglieder ausgesagt und Trump belastet.

***