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Sturmgewehr G36 - Verfahren gegen Heckler & Koch wegen illegaler Waffenexporte

Mehr als 10.000 Modelle des G36-Sturmgewehrs lieferte Heckler & Koch genehmigt nach Mexiko. Friedensaktivist Jürgen Grässlin zweifelt daran, dass dabei immer alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Was steckt hinter der Anklage gegen das Unternehmen?

Jürgen Grässlin ist hartnäckig. Ziemlich hartnäckig sogar. Die Manager in der Firmenzentrale des Rüstungskonzerns Heckler & Koch können davon ein Liedchen singen. Der Freiburger Friedensaktivist hat den baden-württembergischen Rüstungskonzern aus Oberndorf am Neckar allein zwischen 2010 bis 2015 mit vier Strafanzeigen überzogen und diese diverse Male erweitert. Es geht dabei in erster Linie um Korruption und um illegale Waffenexporte – allerdings ebenso um zahlreiche Menschenleben. Die Angaben schwanken. Doch ganz gleich, welche Quelle zu Rate gezogen wird, das Ausmaß bleibt erschreckend: Zwischen 50.000 und 80.000 Menschen sollen allein in den vergangenen zehn Jahren in den mexikanischen Drogen- und Bandenkriegen ihr Leben verloren haben – darunter Drogendealer, Sicherheitskräfte und Politiker, aber auch zahlreiche unschuldige Zivilisten wie erst jüngst mehrere demonstrierende Studenten. Heckler & Koch eine Mitschuld am Tod zahlreicher Opfer Geht es nach Jürgen Grässlin, trägt Heckler & Koch eine Mitschuld am Tod zahlreicher dieser Opfer. Schließlich seien es auch immer wieder deutsche Waffen, mit denen die Menschen in Mexiko getötet werden, erklärt er. Genauer gesagt, mit einer ganz bestimmten deutschen Waffe: dem Sturmgewehr G36, produziert in eben jener Firmenzentrale in Oberndorf am Neckar. Von der deutschen Bundeswehr wurde die Waffe zwar ob ihrer scheinbar fragwürdigen Treffsicherheit kritisiert, bei den mexikanischen Polizeibehörden jedoch war das G36, das laut Hersteller bis zu 13 Schuss in der Sekunde abfeuern kann, insbesondere zwischen den Jahren 2006 und 2009 äußerst beliebt. Mehr als 10.000 Stück des Kriegsgeräts lieferte Heckler & Koch in dieser Zeit von deutschen Behörden genehmigt nach Mexiko. Doch Grässlin zweifelt daran, dass dabei immer alles mit rechten Dingen zugegangen ist. „Ein ziemlich verzweifelter Mitarbeiter von Heckler & Koch hat sich im Herbst 2009 an mich gewandt und mir versichert, dass tausende G36-Gewehre in den Unruheprovinzen Chiapas, Chihuahua, Jalisco und Guerrero aufgetaucht seien, obwohl Exporte dorthin ausdrücklich untersagt waren“, so der Friedensaktivist, der eigentlich Realschullehrer ist. Er habe die Informationen des Mannes, bestehend aus Bildern, Videos und ...Den ganzen Artikel lesen Sie hier.