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Orkan "Niklas" wütet über Deutschland - Drei Menschen sterben

Sturmtief "Niklas" ist mit Spitzenböen von rund 192 Kilometern pro Stunde zum Orkan geworden. Es sei einer der stärksten Stürme der vergangenen Jahre, sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Dienstag. Der Sturm hat bisher drei Menschen das Leben gekostet.

Hier die aktuellsten Entwicklungen:

Todesopfer in Österreich

Im österreichischen Mauthausen starb ein Mann, der während des Sturms seine Terrassenüberdachung sichern wollte. Dabei stürzte er von der Leiter und zog sich tödliche Kopfverletzungen zu, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete.

Bahnverkehr in Niedersachsen eingestellt

Die Deutsche Bahn hat den Regionalverkehr in Niedersachsen wegen des schweren Sturms eingestellt. Damit solle die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet werden, teilte die Bahn am frühen Dienstagabend mit.

Umstürzender Baum erschlägt zwei Menschen

Ein vom Sturm "Niklas" umgestürzter Baum hat in Rheinland-Pfalz zwei Menschen erschlagen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, fiel der Baum bei Montabaur im Westerwald auf ein Dienstfahrzeug der Straßenmeisterei. Rettungskräfte konnten die beiden Männer nur noch tot aus dem Wrack auf einer Landstraße bergen. Damit stieg die Zahl der Sturmtoten auf drei. Bereits am Nachmittag wurde ein Mann in Sachsen-Anhalt von einer umgestürzten Mauer erschlagen.

Stromausfälle und Verletzte in Bayern

Umgestürzte Bäume beeinträchtigten nicht nur den Zugverkehr, sondern führten auch zu zahlreichen Stromausfällen. Nach Angaben der Bayernwerk AG waren Oberbayern und die Oberpfalz besonders betroffen. Im Allgäu wurden zwei Menschen verletzt - einer von herabfliegenden Baumteilen, der zweite, als ein Baum auf sein Auto krachte. Auch im übrigen Bayern gab es Verletzte durch herumfliegende Äste. Bei Garmisch-Partenkirchen riss der Sturm einen Baum in die Loisach, wo gerade eine Gruppe von fünf Kajakfahrern trotz des heftigen Unwetters unterwegs war. Zwei Männer im Alter von 19 und 49 Jahren wurde von dem Baumstamm verletzt, einer davon schwer.

Hauptbahnhof München evakuiert

Große Sorgen in München. Der Hauptbahnhof wird evakuiert, da sich Glasbrocken aus dem Dach gelöst haben. Es besteht große Einsturzgefahr. Wie die Polizei mitteilte, werden heute den ganzen Tag keine Züge mehr ein- oder ausfahren.

Erste Entwarnungen im Westen

Während Orkantief «Niklas» noch vielerorts tobt, wird in einigen Regionen Entwarnung gegeben. «Im nördlichen Nordrhein-Westfalen wurden die Unwetterwarnungen aufgehoben», sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. «Von Westen her lässt das Ganze nach.» «Niklas» ist laut dem DWD einer der stärksten Stürme der vergangenen Jahre. Er soll in der Nacht über den Nord-Osten abziehen. Auch am Mittwoch werde es windig bis stürmig - «das Gröbste ist dann aber vorbei», sagte Kirchhübel.

Viele Flüge fallen aus

Deutschlands größter Flughafen in Frankfur meldete viele Problemet. Bereits seit dem Morgen kam es zu Verspätungen, der Betreiber Fraport rechnete mit 150 ausgefallenen Starts und Landungen bis zum Abend. Am Flughafen Düsseldorf entschlossen sich einige Piloten angesichts der Windböen, durchzustarten und für die Landung neu anzufliegen. Dies und das Umfliegen von Schlechtwetterzonen führte zu einigen Verspätungen, aber Flugausfälle habe es nicht gegeben, sagte ein Sprecher. Am Hamburger Flughafen wurden mehrere Starts und Landungen gestrichen. Die S-Bahn-Linie zum Airport in München wurde eingestellt, am Flughafen gab es Verspätungen.

Zwei Schwerverletzte bei Hagen

Bei Hagen in Nordrhein-Westfalen riss der Sturm ein Baugerüst von der Lennetalbrücke (A45) ab. Zwei Arbeiter, die in 20 Metern Höhe mit Schweißarbeiten beschäftigt waren, fielen in die Tiefe und verletzten sich schwer.

Stasi-Gedenkstätte geschlossen

In Berlin wurde die Stasti-Gedenkstätte aus Sicherheitsgründen geschlossen. Teile des Daches hatten sich gelöst und flogen durch die Luft, sagte eine Sprecherin des Museums gegeüber "Bild.de".

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Hausbesitzer in Sachsen-Anhalt bei Sturm von Mauer erschlagen

Durch den Orkan «Niklas» ist in Sachsen-Anhalt ein Mann getötet worden. Der Hausbesitzer aus Groß Santersleben wurde vor seiner Haustür unter einer umstürzenden Betonmauer begraben, wie ein Polizeisprecher am Dienstag in Haldensleben sagte. Der Mann ist das erste bekannte Todesopfer, das Orkan «Niklas» gefordert hat.

Bahn stellt Fernverkehr in Bayern komplett ein

Die Deutsche Bahn hat den Fernverkehr in Bayern wegen des Sturmtiefs "Niklas" komplett eingestellt. Zudem komme es im Regionalverkehr zu massiven Einschränkungen, teilte die Bahn am Dienstagnachmittag mit. Mehrere Verbindungen seien wegen umgestürzter Bäume vorübergehend gesperrt. Im gesamten Regionalverkehr gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen, wie es weiter hieß. Die Münchner S-Bahn verkehrt derzeit nur noch auf zwei Linien. Zuvor hatte die Bahn bereits den Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen vorübergehend gestoppt. Auch viele Fernzüge im bevölkerungsreichsten Bundesland fielen aus.

Gedenkstätte Hohenschönhausen wegen Sturms geschlossen

Wegen des Sturms «Niklas» ist die Berliner Stasi-Opfer-Gedenkstätte in Hohenschönhausen am Dienstagnachmittag geschlossen worden. Kleinere Dachteile des früheren Stasi-Dienstsitzes seien durch die Luft geflogen, sagte eine Sprecherin. Verletzt worden sei niemand. Die Feuerwehr wurde in der Hauptstadt seit dem Mittag verstärkt zu wetterbedingten Einsätzen gerufen, wie eine Sprecherin sagte. Mehrmals seien Notrufe wegen umgestürzter Bäume eingegangen. Der Deutsche Wetterdienst gab für Berlin und Teile Brandenburgs eine Unwetterwarnung heraus, die zunächst bis 22.00 Uhr gelten sollte.

Wetter zu Ostern wird ungemütlich

Das Osterfest wird in diesem Jahr ungemütlich nass-kalt, aber zumindest ist der Sturm dann wohl kein Thema mehr. Nach dem Abzug von Orkantief "Niklas" erreicht Polarluft aus dem Norden Deutschland. Also Ostereiersuchen im Schnee? Soweit würde DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel in Offenbach nicht gehen. Allerdings werde das Wetter am Sonntag und Montag bei 2 bis höchstens 13 Grad und häufigen Schauern nicht gerade nach draußen locken, sagte Kirchhübel. Aber tagsüber sei es zu mild für Schnee. Wenn "Niklas" sich am Mittwoch ins Baltikum davongemacht hat, bleibt es stürmisch, aber es geht nicht mehr so heftig zur Sache. "Tag für Tag wird es weniger", sagte Kirchhübel. Allerdings bleibt es turbulent mit vielen Schauern und Blitz und Donner.

Sturm legt S-Bahn-Verkehr im Raum Hannover lahm

Orkan «Niklas» hat auch die S-Bahn im Raum Hannover lahmgelegt. Zur Sicherheit der Fahrgäste sei der S-Bahn-Verkehr am Dienstagnachmittag komplett eingestellt worden, teilte die Deutsche Bahn mit. Darüber hinaus sei im Regionalverkehr mit Zugausfällen und Verspätungen zu rechnen. Auf der Strecke zwischen Hannover und Bremen kam es wegen einer Oberleitungsstörung bei Nienburg zu erheblichen Verspätungen. Die Bahn richtete einen Ersatzverkehr ein.

Orkan stoppt Züge im Westen - Tausende Reisende betroffen

Extreme Windgeschwindigkeiten, gestrandete Pendler: Der Orkan «Niklas» hat den Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen streckenweise lahmgelegt. Wegen des Sturmtiefs zog die Deutsche Bahn die Notbremse und stoppte am Dienstag den Nahverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland für den gesamten Tag. Regionalzüge und S-Bahnen blieben in den Bahnhöfen stehen. Im Fernverkehr fuhren nur einzelne Züge. Tausende Reisende und Pendler saßen fest. Es sei einer der stärksten Stürme der vergangenen Jahre, sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

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