Succession: Nur ein weiteres Familiendrama – oder eine der besten Medienserien dieser Zeit?

“Succession“ feiert im HBO-Heimatland USA phänomenale Erfolge: Was die Serie so besonders macht und warum Storys um Geldadel und Mediengefallsucht wohl nie „out“ sein werden.

Schon vorzeitig, und zwar nach Ausstrahlung von gerade mal zwei Episoden der zweiten Staffel, hat HBO die Verlängerung der Serie „Succession“ um eine dritte Season bekannt gegeben. Ein solch vorzeitiger Vertrauensausspruch ist nicht ganz alltäglich – allerdings aufgrund der wirklich guten Ausstrahlungsquoten plus einiger wichtiger Emmy-Nominierungen in der Vergangenheit nicht wirklich überraschend. Welches Erfolgsrezept steckt hinter der Serie über die Streitigkeiten einer alteingesessenen Mediendynastie?

Das Thema: Machtkämpfe, Geld und Gefallsucht

Solche Abgründe werden immer interessant sein: Neben den Familiendynamiken besticht die Serie, deren zweite Staffel bei Sky Atlantic HD ab 16. September zu sehen sein wird, vor allem durch die stets aktuellen Themen Geld, Macht und Abhängigkeiten von Politik und Medien.

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„Succession“ zeigt Abgründe des Businessalltags in den oberen Zehntausend und lässt seine Hauptpersonen dabei stets gut aussehen. „Wenn Sie eine Stunde Zeit haben und reiche Leute mögen, schauen Sie ‚Succession’“, beschrieb die „New York Times" einst die Anziehungskraft der Serie. Die Gegensätze und Abhängigkeiten von Politik und Medien und ihrer Akteure intensivieren sich in Staffel 2 - kein Zufall, wie Francesca Orsi, Drama-Verantwortliche bei HBO in einem Statement sagte: „In der heutigen Welt, wo Politik und Medien immer stärker aufeinandertreffen, liefert ‘Succession’ einen besonders durchdringenden Blick hinter den Vorhang dieser elitären, einflussreichen und über Leichen gehenden Gesellschaftsschicht.“

Der Hintergrund: Wer stand Pate für die „Succession“?

Die Story um die Familie des fiktionalen US-amerikanischen Medien- und Unterhaltungsmoguls Logan Roy und seine vier Kinder, die einen der größten Medienkonzerne der Welt kontrollieren, kommt einem irgendwie bekannt vor. Zu allererst fällt einem dazu Rupert Murdoch ein – oder könnte doch Sumner Redstone oder Robert Maxwell Vorbild für die Serienstory gewesen sein?

Die Macher bestehen darauf, dass „Succession“ rein fiktiven Charakter hat: „Uns interessierten grundsätzlich alle Geschichten um die Nachfolge in einem Imperium und die Verflechtungen zwischen Politik und Medien“, sagte Autor Jesse Armstrong. Natürlich soll es aber Inspirationen durch die Mediengrößen der Gegenwart und der nahen Vergangenheit geben. Wenn auch verschwommen und nicht ganz realistisch: So einen Blick durch die Schlüssellöcher der Murdochs, Redstones, Maxwells oder Hearsts kann man sich wirklich nicht entgehen lassen.

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Die Darsteller: Die ganze Riege der Schauspielkunst

Sie sind nicht zu schön, haben zu viele Kanten als dass sie reibungslos durchs Leben gehen könnten und strahlen doch diese besondere Attraktivität aus, die nur durch Reichtum verliehen wird: Die Charaktere in „Succession“ und damit auch die Besetzung durch die richtigen Schauspieler tragen sicherlich zum Hauptteil des Erfolgs der Serie bei.

Brian Cox, der in der Vergangenheit eher zwielichtige Charaktere und Bösewichte gespielt hat, verkörpert den alternden Medienmogul Logan Roy, als seine Kinder glänzen Jeremy Strong (verkörperte in „Parkland“ den Attentäter Lee Harvey Oswald), Kieran Culkin (begnadeter Bruder von Macaulay Culkin und in den letzten Jahren leider nur sporadisch vor der Kamera zu sehen), Alan Ruck („Sierra Burgess is a Loser“) und Sarah Snook („Glass Castle“ und „Black Mirror“).

Alle hat man schon mal gesehen, aber keine sonderlich persönliche Beziehung zu ihnen aufgebaut – wie zu einem berühmten Erben, der zwar häufig Bestandteil diverser Schlagzeilen ist, den man aber im echten Leben noch nie zu fassen bekam. In „Succession“ bekommt der Zuschauer die Chance, die Charaktere endlich aus der Nähe begutachten zu können.

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Die Serienmacher: Die Drahtzieher hinter den Kulissen

Natürlich ist es in einer Serie über Medienmacher mit am wichtigsten, wer hinter den Kulissen die Strippen zieht. Spätestens diese Riege ist der Garant für den Erfolg von „Succession“, auch in der zweiten und eventuell über eine dritte Staffel hinaus: Neben Produzent, Showrunner und Autor Jesse Armstrong bringen als Executive Producer unter anderem Comedy-Star Will Ferrell, Adam McKay („The Big Short“, „Vice“) und Ilene Landress („Sopranos“, „Girls“) ihre Expertise ein. Mehr Medienpower ist in einer Serie, die sich um Medienmogule dreht, wohl kaum möglich.

„Succession“ geht am 16. September auf Sky Atlantic HD, Sky Ticket, Sky Go und Sky Q in die zweite Staffel.

(Bilder: HBO / Getty Images)