Suche nach neuem Premierminister - Macron beginnt Verhandlungen zur Regierungsbildung
Frankreichs Präsident Macron hat Gespräche zur Regierungsbildung aufgenommen. Nach Ende der Verhandlungen soll ein neuer Premierminister ernannt werden.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat offizielle Gespräche mit den relevantesten politischen Kräften im Land begonnen, um eine Regierung zu bilden. Diese Gespräche sind notwendig, da bei der Wahl keine klare Mehrheit erzielt wurde. Macron traf am Vormittag Vertreter des Linksbündnisses Nouveau Front Populaire, das bei den Wahlen die meisten Sitze gewonnen hatte.
Politischer Stillstand nach der Wahl
Seit der Wahl herrscht in Frankreich politischer Stillstand. Linke und Kräfte der Mitte konnten einen anfänglichen Sieg der Rechtsnationalen um Marine Le Pen abwenden. Le Pens Partei und deren Verbündete landeten hinter Macrons Mitte-Bündnis auf dem dritten Platz. Macron akzeptierte zwar den Rücktritt seines Premiers Gabriel Attal, ernannte jedoch bisher keinen Nachfolger, was die Lage weiter verkompliziert.
Das Linksbündnis reklamiert währenddessen den Regierungsauftrag für sich und hat bereits die Beamtin Lucie Castets als Premierministerin nominiert. „Es gibt keinen Plan B statt Lucie Castets“, sagte Grünenchefin Marine Tondelier vor einem Treffen mit Macron. Manuel Bompard, Vorsitzender der La France Insoumise (LFI), behauptet, es sei autokratisch, Castets nicht zu ernennen.
Macron ruft zur Zusammenarbeit auf
Macron betonte wiederholt, dass er eine große und stabile Mehrheit für eine funktionsfähige Regierung wolle. Er rief die Parteien zur Zusammenarbeit über die Lagergrenzen hinweg auf. Nun stehen Beratungen mit Macrons Mitte-Lager, den Konservativen und kleineren Fraktionen bevor. Am Montag sollen Gespräche mit den Rechtsnationalen sowie den Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern folgen. Nach dem Abschluss der Gespräche soll endlich ein neuer Premierminister ernannt werden.