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Suizid im Tierreich

Schlange beißt sich selbst in den Nacken

Vor dieser Schlange muss niemand mehr Angst haben. Auf den ersten Blick könnte sie sich nur zum Dösen eingerollt haben. Bei genauerem Hinschauen wird aber klar, dass sie sich selbst in den Nacken beißt. Ob sie an dem Biss auch gestorben ist, ist bisher unklar.

In freier Wildbahn wäre es sinnvoll, um ein solches imposantes Exemplar einer Strumpfbandnatter einen großen Bogen zu machen. Aber das Reptil in dem Video ist offensichtlich bereits tot. Das steht spätestens dann hundertprozentig fest, als der junge Mann, der sie entdeckt, mit einem Stock auf sie einsticht. Die Schlange rührt sich nicht, bleibt bewegungslos mit dem Maul im Nacken liegen.

Die Aufregung ist dem Filmer, der das sensationelle Material auf der Videoplatform „Youtube“ hochgeladen hat, deutlich anzumerken. Schlangen sind schließlich gegen ihr eigenes Gift immun. Außerdem macht ein Eigenbiss biologisch keinen Sinn. Über die Gründe für den seltenen Anblick kann also nur spekuliert werden.

Seltenes Phänomen

Suizid im Schlangenreich ist ein seltenes Phänomen. In Südchina beobachteten Schlangenzüchter im Jahre 2005, dass ihre Schlangen immer wieder mit den Köpfen gegen das Gehege schlugen, bis sie an ihren Verletzungen starben. Der Massensuizid wurde später auf ein Erdbeben zurückgeführt, das vier Tage nach dem Vorfall 100 Kilometer entfernt stattgefunden hat. Die Schlangen hatten die Vorläufer des Erdbeben mit Hilfe ihres Innenohrs gespürt.

Strumpfbandnattern finden sich überwiegend in der Nähe von Gewässern in den USA und in Kanada. Je nach Unterart kann ein ausgewachsenes Exemplar dieser weit verbreiteten Schlangenart zwischen 30 cm und 160 cm groß werden. Die Weibchen sind dabei im ausgewachsenen Zustand meist deutlich größer als die Männchen. Ihren Namen haben die Strumpfbandnattern von ihrer auffälligen Körperzeichnung. Allen Unterarten gemein sind die entlang des Körpers verlaufenden helleren Streifen, die an ein Strumpfband erinnern. Obwohl die Gattung eine der gängigsten Schlangen in Amerika darstellt, sind einige Arten und Unterarten der Strumpfbandnatter vom Aussterben bedroht und stehen unter besonderem Artenschutz.

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