Assistierter Suizid - Das Versprechen

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Anja Maier

Meine Eltern haben einander versprochen, gemeinsam zu sterben. Ich sollte ihnen dabei helfen. Geschichte eines Abschieds

Hinweis: Bitte achten Sie auf sich beim Lesen, da es sich um ein sensibles Thema handelt.

Dies ist die Geschichte eines Versprechens. Es lautet: „Wenn es so weit ist, wollen wir zusammen sterben.“ Gegeben haben es einander meine Mutter Erika und mein Vater Wilfried. Schon vor Jahrzehnten. Eingelöst haben sie es nach 65 Ehejahren im Haus unserer Familie in Berlin. Geholfen haben ihnen dabei die Rechtslage in Deutschland, die Klarheit und Liebe der beiden. Eine befreundete Medizinerin. Ich, mein Bruder und unsere Partner.

Mehr als ein Jahr ist seit diesem Tag vergangen. Meine Trauer vollzieht sich noch immer in Kurven und Wellen. Die Erinnerung ist geteilt in ein Davor und ein Danach. So überzeugt ich in diesem Sommer 2023 gewesen bin, meinen Eltern bei ihrem selbstbestimmten Abschied helfen zu müssen, so fassungslos bin ich heute mitunter. Normal ist doch, dass betagte Eltern nacheinander sterben. Erst der eine, dann der andere.

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Aber meine Eltern? Haben sich uns weggenommen. Ihren Kindern, Enkeln, Urenkeln. Den Freunden, Nachbarn, Wegbegleitern, denen sie wichtig waren. Bloß nicht allein, ohne den anderen zurückbleiben – das war ihr Wunsch. Ganz am Schluss haben sie ihren Tod regelrecht herbeigesehnt. Lebenssatt nennt man diese Gemütslage in der Hospizbewegung. Und ja, lebenssatt, das waren sie. Und sehr, sehr dankbar, selbstbestimmt gehen zu dürfen. Zu ihren Bedingungen.

Zwei Liebende

An dem Tag, an dem unsere Eltern sterben, kippt der Sommer. Morgens ist es noch warm und diesig. Um 14 Uhr, wenn die beiden jeweils ihren Tropf mit dem Medikament aufdrehen, ziehen Wolken heran. Als sie tot sind, kommt Wind auf. Als nachmittags erst die Polizei, dann die Kripo und schließlich abends die Bestatter kommen, regnet es. Nachts schließen mein Bruder und ich unser Elternhaus ab und fahren über nassen Asphalt fort.

Erika und Wilfried Maier sind gestorben. Unsere Eltern. 86 und 91 Jahre sind sie alt geworden. Davon waren sie sechseinhalb Jahrzehnte miteinander verheiratet, verwoben, kann man sagen. Sie waren Kriegskinder, überzeugte Sozialisten, später ernüchterte, jedoch nie frustrierte Wendeverlierer. Sie waren Ehrenamtler, Netzwerker, Wanderer, Zeitungsleser und Gärtner. Und eben: Gesprächspartner, Ratgeber, Freunde. Eltern.

Doch noch ist es der Morgen des 29.August 2023. Mein Mann und ich haben schlecht geschlafen, wir reden wenig, umarmen uns lieber. Dies ist der letzte Lebenstag meiner Eltern, seiner Schwiegereltern. Im Kalender meines Vaters steht: „Erster möglicher Termin“. Ich weiß das, denn wir haben ihn gemeinsam festgelegt. Es wird also geschehen.

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Mittags sind wir mit Erika und Wilfried verabredet: Mein Mann und ich, mein Bruder und seine Frau. Kurz danach trifft die Ärztin mit dem Medikament ein, um einen assistierten Suizid zu ermöglichen. Der ist dann erlaubt, wenn der Sterbewillige geistig und körperlich in der Lage ist, zu verstehen, was er tut. Und es dann auch selbst ausführt. Die sogenannte eigene „Tatherrschaft“ markiert den Unterschied zur strafbaren Sterbehilfe. Bei meinen Eltern sind es gleich zwei assistierte Suizide. Zwei Menschen. Zwei Liebende. Zwei Venenzugänge, zwei Schläuche, zweimal Kochsalzlösung zum Testen, zweimal die tödliche Dosis. Zwei Hände, die die kleinen Rädchen bewegen, um den Tropf öffnen.

Dazwischen immer wieder Nachfragen. Ob sie genau wissen, was sie hier tun? Ja. Ob sie an dieser, an dieser oder vielleicht an dieser Stelle abbrechen möchten? Nein.

Sterbehilfe ist in Deutschland verboten, der assistierte Suizid ist es seit 2020 nicht mehr. Unsere Eltern dürfen also sterben. Wir sind bei ihnen. Das fühlt sich richtig an. Seit Langem beschlossen, irgendwann erbeten, schließlich dringend gewünscht. Regelrecht ersehnt. Alles, was danach kommen wird, ahne ich noch nicht. Dass ich in wenigen Stunden eine Waise sein werde – was das tatsächlich bedeutet, wie sehr es schmerzen wird. Daran denke ich nicht an diesem Morgen. Ich will eine gute Tochter sein, die den beiden ihren letzten großen Wunsch erfüllt.

Zusammen gehen

Das erste Mal über ihr Versprechen gesprochen haben Erika und Wilfried meiner Erinnerung nach schon vor über zwanzig Jahren. „Wir werden zusammen gehen“ – so was in der Art sagte mein Vater. Ich war da Mitte dreißig. Und auch wenn Wilfried nicht „sterben“ sagte, sondern „gehen“, durchzitterte mich diese tiefe Furcht aus Kindertagen. Ein Leben ohne meine Eltern – ein Abgrund.

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Es blieb dabei. Gelegentlich wiederholten sie ihren Wunsch nach gemeinsamem Sterben, ich wiegelte routiniert ab: „So einfach stirbt es sich nicht.“ Im Stillen dachte ich: …erst recht nicht in Deutschland, wo Sterbehilfe verboten ist und wo die Palliativmedizin dafür sorgt, dass die Angst und der Schmerz von Schwerkranken gelindert werden. Und schon gar nicht stirbt man zu zweit.

Doch als im Jahr 2020 das Bundesverfassungsgericht den Paragrafen 217 Strafgesetzbuch für nichtig erklärte – also das Verbot einer „geschäftsmäßigen“ Beihilfe durch einen Arzt oder einen Verein –, verstand ich: Jetzt könnten sie gemeinsam sterben. Es wäre kompliziert. Aber wenn jemand so etwas organisieren kann, dann meine Eltern. An mich als Person, die sie dabei unterstützen würde, dachte ich nicht. Ich war schließlich ihr Kind, auch als Erwachsene.

Dabei wünschte ich mir mitunter regelrecht, meinen Eltern zur Seite stehen zu dürfen. So selbstbestimmt haben die beiden immer gelebt. Noch mit über achtzig kauften sie sich Smartphones. Zeitungen lasen sie als E-Paper. Garten, Haus, Finanzen – alles erledigten sie selbst. Unser Flehen, bitte mit dem Taxi statt dem riesigen Skoda zum Arzt zu kurven, wiesen sie unwirsch zurück. Wir „Kinder“ hatten Glück, wenn wir selbst gebackenen Kuchen mitbringen oder mal ein schweres Möbelstück rücken durften.

Die Krankheit

Als meine Mutter erkrankt, trifft sie die Diagnose – metastasierter Lungenkrebs – wie eine Strafe. Ich erinnere mich an diesen Mai 2019. Wie sie in der Frühlingssonne sitzt: eingeschüchtert, ratlos. Nie hat meine Mutter geraucht. Immer gesund gelebt. Gymnastik, Volleyball und Joggen schon zu Zeiten, als das noch Ausdauerlauf hieß. Später Walking, gesundes Essen, kaum noch Alkohol. Altersentsprechend gute Fitness in jeder Hinsicht. Mit der Krebsdiagnose hat das Leben den Nichtangriffspakt einseitig gebrochen.

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Ich weine viel in diesen Wochen. Ich bin Mitte fünfzig und immer noch ein Mama-Kind. Die Vorstellung, dass die Frau stirbt, mit der ich in jungen Jahren harte Kämpfe ausgefochten habe und der ich heute vertraue wie kaum jemand anderem, macht mich fassungslos. Das Wissen um den Pakt der beiden macht die Sache zusätzlich beklemmend. Ich habe Angst, dass sie sich etwas antun.

Wieder sprechen beide mit mir über den Wunsch, gemeinsam zu sterben. Ich widerspreche, argumentiere, bitte. Zigmal wiederholt mein Vater diesen Satz: „Ich lasse doch meine Erika nicht allein.“ Irgendwann auch: „Ich möchte mich dafür nicht mehr rechtfertigen; unser Entschluss steht fest.“ Meine Mutter kündigt an, sich endlich um „solche Tabletten“ kümmern zu wollen. Sie schaut verschwörerisch. Ich denke: Die beiden haben offenbar einen Plan.

Dass sie keinen haben, begreife ich so richtig erst vier Jahre später. Es werden relativ gute Jahre gewesen sein. Der Krebs meiner Mutter kann mit einer Molekulartherapie behandelt werden. Das Medikament kostet 300 Euro pro Tag. Sie erzählt mir, wie sie den Onkologen gefragt hat: „Sind Sie sicher? Ich bin über achtzig und seit 1990 arbeitslos.“ Der Arzt habe gelacht und gesagt, sie solle sich darüber mal nicht den Kopf zerbrechen. Ich verspüre große Dankbarkeit.

Die Molekulartherapie verträgt meine Mutter gut. Der Tumor in ihrer Lunge hört auf zu wachsen. Als nach zwei Jahren die Wirkung nachlässt, macht sie eine Chemotherapie. Sie magert ab, verliert ihr Haar. Der einst sportliche Körper vergreist, die Bewegungen werden tastend. Die Metastasen lassen einen Rückenwirbel brechen, sie trägt ein Korsett und gönnt sich erstmals in ihrem Leben Schmerztabletten und Mittagsschlaf. Noch redet sie sich ein, die Sache im Griff zu haben.

Zeitgleich geschieht etwas Seltsames. Mein fünf Jahre älterer Vater, der bis auf einen Herzschrittmacher und einen gut behandelten Hautkrebs relativ fit ist, baut genauso ab wie meine Mutter. Sein Appetit schwindet, der Ruhebedarf wächst, seine ihm einst heilige Gymnastik wird seltener, die Spaziergänge durchs Viertel kürzer.

Es wird überdeutlich, wie eng verwoben die beiden miteinander sind. Körperlich und seelisch. Die Corona-Epidemie haben sie noch zurückgezogen überstanden. Dass aber Russland die Ukraine überfällt, beschwert die Kriegskinder Wilfried und Erika unendlich. „Wir verstehen diese Welt nicht mehr“, sagt mein Vater einmal, als ich ihn wieder mal bitte, doch noch zu bleiben. Meine Mutter sitzt dabei und nickt. „Wir hatten doch ein schönes Leben, Anja.“

Ende des Jahres suchen wir alle zusammen einen Friedwald-Baum aus. Die unscheinbare Eiche hat Seeblick. So sind sie eben auch: hoffnungslos romantisch.

Die Krise

Im Frühsommer 2023 kommt ein neues Ärztegutachten: „solide wachsendes Adenokarzinom, kein Nachweis eines Resistenzmechanismus“. Die Feuerpause ist hiermit beendet, Rettung kommt nicht. Der Krebs reißt ab jetzt alle Schranken nieder.

Meine Eltern sitzen appetitlos vor ihren Tellern, zwingen sich zu trinken, lesen kaum mehr Zeitung. Den Garten überlassen sie sich selbst, sie bitten uns, ihre prächtigen Tomatenpflanzen mitzunehmen. Meine zwei – die allerletzten Exemplare – rücke ich daheim wie ein Liebespaar in die Sonne.

Im Haus wird es chaotisch. Die Treppe zum Schlafzimmer wird unüberwindlich, wir tragen ihre Betten nach unten. Meiner Mutter wird die Luft knapp, sie braucht Sauerstoff. Das pumpende Geräusch der Beatmungsmaschinen, die langen Schläuche, die sich durch die Räume ziehen, die herumliegenden Medikamente und der immer länger werdende Dämmerschlaf meines Vaters werden zum Sinnbild von Kontrollverlust und Abhängigkeit. Genau dem also, was meine Eltern nie wollten.

Und dennoch haben sie nichts vorbereitet. Keine „solchen Tabletten“ besorgt, keine Mitgliedschaft in einem Verein abgeschlossen. Sie wissen nichts über die Rechtslage, über Hospize, über das Sterbefasten. Einfach nichts. Ihr Hausarzt weist ihre Bitte um letzte Hilfe freundlich zurück. Als sie endlich verstehen, dass etwas so Außergewöhnliches wie ein Doppel-Suizid nicht einfach zu haben ist, wenden sie sich an uns. Ihre Kinder. „Es ist dringend“, steht in ihrer E-Mail mit dem Termin. Angehängt ist eine Zeitungsreportage, in der ein Ehepaar mithilfe seiner Kinder in die Schweiz reist, um dort gemeinsam sterben zu können.

Nur so viel dazu: Dieses Gespräch verläuft hochemotional. Es wird geweint und gestritten, gebettelt und verhandelt. Alles ist jetzt pur. Wir sehen die Not der beiden. Ihre schlechte Verfassung, ihre Angst, den jeweils anderen zurückzulassen. Ihr einander gegebenes Versprechen zu brechen. Die Verzweiflung, als wir sagen, dass wir ihnen nicht helfen können. Dann die Hoffnung, als die Rede auf jene befreundete Medizinerin kommt, die ich kenne. Dass ich sie im Namen meiner Eltern kontaktieren soll, weise ich zurück. „Ihr wollt sterben, also müsst ihr sie anrufen.“ Das ist ein Satz, der in seiner Härte und Hilflosigkeit für den Rest meines Lebens bleiben wird.

Die Freundin sucht wenig später meine Eltern auf. Sie kennt sie seit Langem, auch ihre Erkrankungen, hat immer mal wieder Rat gegeben. Was sie über die beiden weiß, was sie vor Ort hört und sieht – das Chaos, die Gebrechlichkeit, die Willensstärke –, überzeugt sie. Sie verspricht meinen Eltern, sie in ihrer Not nicht allein zu lassen. Sie wird ihnen assistieren.

Es kommt der Tag

Am 29. August treffen wir uns mittags bei unseren Eltern. Erika und Wilfried tragen ihre mittlerweile viel zu weiten Fleece-Jacken. Meine Mutter hat eine warme Decke über ihre Beine gelegt, das Sauerstoffgerät sendet sein Pumpgeräusch durchs Haus. Auf dem Wohnzimmertisch steht eine winzige Keramikdose. Darin: ihre zwei Eheringe auf rosafarbener Watte, dünn und abgewetzt.

Wir streicheln einander, reden leise, knüllen Taschentücher. Mein Vater, dem ich zwei Tage zuvor noch „für drüben“ die Haare gestutzt habe, erzählt, er habe heute Nacht geweint. Meine Mutter lächelt aus tief liegenden Augen. „Ich kann nicht weinen, tut mir leid.“ Noch nie habe ich solches Mitgefühl mit einem Menschen empfunden wie mit meiner erschöpften Mutter, die sich nur noch wünscht, sterben zu dürfen. Mit ihrem Geliebten.

Als die Ärztin kommt, verändert sich die Atmosphäre. Selbst jetzt, an der Schwelle des Todes, versuchen meine Eltern gute Patienten zu sein. Sie zeigen ihre besten Venen, fragen, ob sie sich etwas anderes anziehen sollten.

Die Ärztin spricht mit den beiden. Wissen Sie, was jetzt passiert? Ja. Wollen Sie die Sache hier abbrechen? Nein.

Sie liest noch einmal gründlich die schriftlichen Erklärungen der beiden durch und erklärt, was nun passieren wird. Wenn sie beide das möchten.

Erika und Wilfried lächeln einander an. Ja, unbedingt.

Die Ärztin legt die Zugänge, macht eine Probe mit Kochsalzlösung. Beide müssen vorführen, dass sie im Stande sind, den Schlauch zu öffnen und zu schließen. Dann zieht die Ärztin sich zurück, um die Tropfbeutel mit dem todbringenden Mittel vorzubereiten.

Als alles getan ist, kommt sie zurück. Wissen Sie? Wollen Sie? Dann können wir.

Wir haben das Pflegebett meiner Mutter in die Mitte ihres Arbeitszimmers gerollt. Der Blick reicht in den Garten, auf den blühenden Oleander, in den Himmel über Berlin. Erika und Wilfried sind so klein und zart, dass sie mühelos nebeneinanderliegen können. Wie zwei Kinder, zwei Freunde, zwei Verschworene. Erika streift ihre Sauerstoffmaske ab und bedeutet mir, sie brauche Wasser.

Ich nehme ein Glas von ihrem Schreibtisch, tauche zwei Finger ein und stecke sie ihr vorsichtig in den Mund. Sie saugt daran, schließt kurz die Augen. Haucht: „Danke.“ Wir Geschwister nehmen links und rechts Platz, halten unsere Eltern. Ihre Körper. Sanft.

Wissen Sie, was jetzt passiert? Ja. Wollen Sie die Sache noch abbrechen? Nein.

Fast ungeduldig greifen beide nach den kleinen Rädchen über sich, die ihre Venen mit dem Mittel verbinden. Beide drücken jetzt zu. „Wilfried, nimm mal den Arm weg“, flüstert meine Mutter noch. „Erika, es verdreht sich“, haucht mein Vater. Ihre Körper entspannen sich binnen Sekunden.

Ich halte die Luft an. Sterben, wundere ich mich. Sterben ist ja wie Geborenwerden. Nur andersherum.

Das Danach

Vor einer Woche hatte unsere Mutter Geburtstag. 88 Jahre alt wäre sie geworden. Wir „Kinder“ treffen uns mit unseren Partnern zum Frühstück. Natürlich reden wir über unsere Eltern. Der gewaltige Schmerz hat nachgelassen; die schönen Erinnerungen überwiegen bei Weitem.

Auf dem Heimweg fahre ich noch zum Friedwald, stehe vor ihrer Eiche. „Es war schön mit euch. Ihr fehlt.“, steht auf unserem Schild, das mit einem dicken Nagel am Baum befestigt ist.

Ja, es war schön. Und doch. Noch immer ist da dieses Gefühl der Überforderung. Die Frage, wie man sich so sehr auf seine Kinder verlassen kann, wenn es doch um etwas derart Persönliches geht wie den eigenen Tod. Ich hätte mir gewünscht, dass meine Eltern sich auch bei diesem Thema so informiert und vorsorgend verhalten hätten, wie sie es in allen sonstigen Fragen für sich in Anspruch genommen haben. Der Abschied wäre mir wohl leichter gefallen. So aber fühlt es sich an, als hätte auch ich ein Versprechen erfüllt. Eines, das ich nie gegeben habe.

Sie fehlen mir. Sehr.

Anja Maier Die Chefreporterin des FOCUS Magazins hat ihre Eltern von der Krebsdiagnose 2019 bis zu deren assistiertem Suizid im Jahr 2023 begleitet. Beide waren damit einverstanden, dass ihre Tochter diese Geschichte veröffentlicht.