Supermarkt verkauft Shirts, die Vergewaltigung verharmlosen

Geschmacklosigkeit in der Jungenabteilung einer philippinischen Mall

„It’s not rape, it’s a snuggle with a struggle“ – ein Slogan, der Vergewaltigungen verharmlost. (Bild: Facebook/ Karen Kunawicz)
„It’s not rape, it’s a snuggle with a struggle“ – ein Slogan, der Vergewaltigungen verharmlost. (Bild: Facebook/ Karen Kunawicz)

Per Zufall entdeckte die Mutter eines Zwölfjährigen in der Jungenabteilung einer philippinischen Einkaufs-Mall-Kette T-Shirts mit folgender Aufschrift: „It’s not rape, it's a snuggle with a struggle.“ Sie veröffentlichte ein Foto von den Hemden, die  Vergewaltigungen verharmlosen im Internet, woraufhin das Produkt aus dem Sortiment verschwand. Eine Erklärung für die Geschmacklosigkeit konnte die Kette SM Supermalls bisher allerdings nicht liefern.

„Ich zitterte so sehr, dass ich kein gutes Foto hinbekommen habe“, schrieb die Autorin Karen Kunawicz unter ein Foto, das sie auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte. Auf dem Bild ist ein T-Shirt mit dem Slogan „It’s not rape, it's a snuggle with a struggle“ zu sehen – auf Deutsch in etwa gleich bedeutend mit: „Es ist keine Vergewaltigung, es ist Kuscheln mit etwas Gegenwehr." Kunawicz war zufällig in einer Einkaufsmall auf den Philippinen auf das T-Shirt gestoßen. Angeboten wurde es von der Supermarktkette SM Supermalls – und zwar in der Jungenabteilung. „Eine Beleidigung für Frauen und Mädchen, und als Mutter eines bald 13-jährigen Jungen wurde mir übel“, kommentierte die Autorin weiter.

Der Facebook-Beitrag der entrüsteten Frau und Mutter verbreitete sich rasch im Internet. Mittlerweile hat SM Supermalls die Shirts aus dem Sortiment genommen. In einer Stellungnahme von Seiten der philippinischen Einkaufs-Mall-Kette hieß es: „Wir tolerieren so etwas nicht. SM unterstützt keine derart verantwortungslosen und bösartigen Aktionen, die wichtige und sensible gesellschaftliche Themen ins Lächerliche ziehen.“

Von welchem Lieferanten das Shirt stammt und wie es dazu kommen konnte, dass das Produkt in den Regalen landete, scheint die Firmenleitung jedoch nicht zu wissen. Das wolle man nun herausfinden. Nur: Das besagte Shirt ist über einen US-amerikanischen Online-Anbieter noch immer erhältlich – in mehr als 350 Ausführungen, Größen und Farbkombinationen.

Erst im August hat die Modekette Zara mit einem ähnlichen Fauxpas für einen Shitstorm gesorgt. Der Grund: ein dunkelblau-weiß gestreiftes Kindershirt mit einem gelben Stern auf der Brust, das an die Kleidung von KZ-Häftlingen erinnerte. Wenig später erhitzte das Modeunternehmen Urban Outfitters mit einem Pullover die Gemüter, der mit künstlichen Blutspritzern auf makabre Weise an ein Massaker an einer US-amerikanischen Universität aus dem Jahr 1970 erinnerte .

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