Landtagswahl am 22. September 2024 - Das sind die Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl in Brandenburg
In Brandenburg wird in diesem Jahr ein neuer Landtag gewählt. Wer die Spitzenkandidaten 2024 der großen Parteien im Land sind, erfahren Sie hier bei uns.
In diesem Jahr gibt es besonders viele wichtige Wahlen in Deutschland. Nach der Wahl des Europaparlaments im Juni stehen insgesamt drei wichtige Landtagswahlen im Kalender: Am 1. September finden zunächst die Landtagswahl in Thüringen und die Landtagswahl in Sachsen statt. Am 22. September folgt dann zum Abschluss des Wahljahres noch die Landtagswahl in Brandenburg. Welche Spitzenkandidaten für diese letzte Wahl des Jahres antreten und die Wähler in Ostdeutschland von sich überzeugen wollen, zeigen wir Ihnen hier.
Dietmar Woidke - der Brandenburger Landesvater
Der amtierende Regierungschef Brandenburgs tritt 2024 bereits zum 3. Mal als Spitzenkandidat für die SPD an. Bereits seit mehr als zehn Jahren leitet er die Geschäfte des Bundeslandes und will dies auch in Zukunft weiter tun. In den vergangenen Jahren konnte der Politiker einige große Erfolge für sich verbuchen, so etwa die Ansiedlung der Tesla-Fabrik mit den mit ihr verbundenen Arbeitsplätzen in Grünheide.
Dementsprechend klar ist auch die Strategie des Landesvaters: Es wird voll auf die persönliche Karte gesetzt. Schließlich kennt Dietmar Woidke jeder im Land. Denn seine Erfolge konnte er nicht erst in letzter Zeit einfahren. Er steht auch für einige große Reformen, die bereits seit 2010 in Brandenburg vorgenommen wurden. Dazu zählt unter anderem eine große Polizeireform, durch die fast 2000 Stellen eingespart wurden.
Zyon Braun für die Freien Demokraten
Der erst 30 Jahre alte Zyon Braun ist gelernter Bankfachwirt und bereits seit 2017 Teil des FDP-Präisidiums Brandenburg. Um dem noch weitestgehend unbekannten Politiker eine große Bühne zu geben, durfte er erst kürzlich das Zukunftsplan-Auto Papier der FDP auf Bundesebene vorstellen.
Das Grüne Spitzenduo Töpfer & Raschke
Die Grünen sind auch bei der Landtagswahl in Brandenburg ihrem Konzept der Doppelspitze treu geblieben. Als einzige Spitzenkandidatin im Brandenburger Wahlkampf möchte die Nahrungsmittelchemikerin Antje Töpfer besonders mit ihrer weiblichen Perspektive im Bereich der Sozialpolitik punkten. Insbesondere online wird dieses Ziel verfolgt.
Ihr Kollege Benjamin Raschke setzt hingegen auf die klassischen Themengebiete der Grünen, Umwelt- und Naturschutz. Außerdem sitzt er im Parlament im Rechtsausschuss und im Richterwahlausschuss sowie stellvertretend im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Energie und im Rat für sorbisch/wendische Angelegenheiten.
Jan Redmann startet Wahlkampf für die CDU mit einem Faux-Pas
Der Spitzenkandidat der CDU in Brandenburg ist bestens vernetzt. Als Mitglied des CDU-Bundesvorstands und ehemaliger WG-Kollege von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst steht ihm wohl noch eine große Karriere bevor. Sein Wahlkampf in Brandenburg wird allerdings von einem Fehler seinerseits überdeckt. Redmann hatte nämlich bei einer Fahrt mit dem E-Roller knapp 1,3 Promille im Blut. Ihm droht daher nun der Führerscheinentzug. Er hat seinen Fehler nach der Tat selbst öffentlich gemacht und sich für sein Verhalten entschuldigt. Wettmachen will er seinen verpatzten Wahlkampfstart mit besonderem Engagement bis zum 22. September.
Hans-Christoph Berndt tritt für die AfD an
Für die Alternative für Deutschland tritt in Brandenburg der Landtagspolitiker Hans-Christoph Berndt an. Er ist einer von sechs Abgeordneten der Partei im Brandenburger Landtag, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem einstuft werden. Gegen diese Einstufung wehrt er sich und wirft dem Inlandsgeheimdienst vor, eine „Neo-Stasi“ zu sein. Auch der von ihm gegründete Verein „Zukunft Heimat“ wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
Die AfD hat gute Chancen, bei der kommenden Wahl stärkste Kraft zu werden. Das ist auch das erklärte Ziel von Berndt, der bereits ankündigte, einen Regierungsanspruch stellen zu wollen.
Robert Crumbach erstmals für BSW
Das neugegründete Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) schickt erstmals einen Spitzenkandidaten in Brandenburg ins Rennen. Die Wahl fiel auf den frisch gebackenen Landesvorsitzenden der neuen Partei, Robert Crumbach. Der Arbeitsrichter aus Potsdam ist 61 Jahre alt und Vater von zwei Kindern. Vor seinem Engagement im BSW war er 40 Jahre lang Mitglied in der SPD. Anschließend war er im Landesvorstand der Linken tätig und arbeitete unter anderem als Mitarbeiter von Sarah Wagenknecht.
Sebastian Walter als Jungstar der Linken
Mit 34 Jahren ist er zwar nicht der jüngste Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Brandenburg, aber sicherlich immer noch ein echter Jungspund. Der ehemalige Gewerkschaftssekretär und Abgeordneter des Brandenburger Landtags ist Vater eines Sohnes und ein echtes Redetalent. Dieses nutzt er auch, um eine Generalüberholung der Bundespartei der Linken zu fordern. Seit dem Bruch mit dem neuen BSW erfährt die Partei kaum noch Zustimmung.
Er forderte außerdem Sarah Wagenknecht zu einem Rededuell auf, in dem „endlich Klartext“ geredet werden sollte. Mit solchen Aktionen schafft er wichtige Aufmerksamkeit für seine Partei, die in Brandenburg zuletzt stark an Wählern verloren hat.