"Symbolfigur der Oberflächlichkeit" - Serdar Somuncu wettert gegen Greta-Thunberg-Hype

Wie meint er das denn jetzt? Serdar Somuncu hat für Tele 5 ein Satire-Video zum Thema Klimaschutz und Greta Thunberg gedreht. Und neben viel Krawallhumor durchaus Aussagen getätigt, die zum Nachdenken über das eigene Handeln anregen.

Serdar Somuncu (51) ist für seinen derb-sarkastischen Humor bekannt. Nun hat er sich für Tele 5 in einem satirischen Facebook-Clip unter der Rubrik "Serdars Kaffepause" mit der Klimaaktivistin Greta Thunberg beschäftigt - und dabei allerhand kontroverse Aussagen getätigt. Zu düdeliger Hintergrundmusik philosophiert er über die junge Schwedin, die innerhalb eines Jahres zum Gesicht der "Fridays for Future"-Bewegung geworden ist.

Der Kabarettist erklärt: "Wenn mein Kind anfangen würde, sich für notleidende Tiere zu interessieren, würde ich sagen: 'Hör' auf mit der Scheiße, mach' lieber deine Hausaufgaben und geh' Fußball spielen!'" Er würde dem Kind seine Grenzen aufzeigen, sodass das Kind merke, dass es nicht mit Erwachsenen mithalten oder so tun könne, als hätte es etwas zu sagen. Eine Breitseite gegen Thunbergs Image? Oder doch eher gegen Erwachsene wie den FDP-Chef Christian Lindner, der einst sagte, dass Klimaschutz nur etwas "für Profis" sei?

Schließlich nimmt Somuncu die Öffentlichkeit und die Medien ins Visier, die das Mädchen zur Symbolfigur stilisierten. "Gibt es den Klimwandel erst seit Greta Thunberg?", fragt er schnippisch. "Und warum reagieren wir erst seit Greta Thunberg darauf? Und wie reagieren wir darauf? Indem wir alle unsere Handys in den Müll schmeißen? Oder weiter auf Twitter mit #GretaThunberg schreiben, wie toll wir finden, dass sie sich für Umwelt engagiert?"

"Wir leben in einer Schleife aus Widersprüchen"

Derart in Fahrt gekommen, wettert der streitbare Satiriker: "Wo laden wir das Scheißdreck-Handy auf? In der Steckdose, aus der Strom kommt, der von RWE geliefert wird, gegen die wir protestieren, wenn sie den Hambacher Forst abroden wollen!" Somuncu weiter: "Wir leben in einer Schleife aus Widersprüchen." Diese Schleife werde durch Greta Thunberg aufgelöst, weil ihr Gesicht so "unbedarft, neutralisierend und harmlos" wirke. Sein Fazit: "Deswegen ist sie eine Symbolfigur der Oberflächlichkeit. Eine Symbolfigur des nichtssagenden Handelns und Ausdruck einer Handlung, die im Nichts verpufft." Er selbst sei das genaue Gegenteil von Greta: "sackig, schwer und sperrig." Und genau das müsse man sein, wenn man für den Klimaschutz sei.

Dass dies der Fall ist, lässt sich aus der Wutrede also leicht heraushören. Auch Somuncus Sender Tele 5 liegt nachhaltiger Umweltschutz am Herzen: Gleich im nächsten Facebook-Post findet sich ein Video-Aufruf zur Teilnahme beim globalen Klimastreik am kommenden Freitag.