Sohn und Schwiegermutter erschossen - Neue Details zu Mord in Albstadt: Mutmaßlicher Täter besitzt 32 Schusswaffen

Ein 63-Jähriger soll auf seine Familienmitglieder geschossen haben.<span class="copyright">David Pichler/Südwestdeutsches Mediennetzwerk/dpa</span>
Ein 63-Jähriger soll auf seine Familienmitglieder geschossen haben.David Pichler/Südwestdeutsches Mediennetzwerk/dpa

In Baden-Württemberg sind am Sonntag drei Menschen getötet worden: Ein Mann soll erst seine Familie und dann sich selbst erschossen haben. Seine Ehefrau und seine Tochter überlebten mit schweren Verletzungen. Nun kommen neue Details ans Licht.

Tatverdächtiger von Albstadt besaß als Jäger 32 Waffen

Donnerstag, 18. Juli, 13.45 Uhr: Der mutmaßliche Täter der blutigen Gewalttat im baden-württembergischen Albstadt (Zollernalbkreis) hat nach Behördenangaben als Jäger legal 32 Waffen besessen. Die dafür notwendige Waffenbesitzkarte wurde zuletzt im Jahr 2020 ausgestellt, wie die zuständige Waffenbehörde der Stadt Albstadt auf Nachfrage mitteilte. Von einer psychischen Erkrankung des Betroffenen sei der Behörde nichts bekannt gewesen. Zuvor hatten die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Stuttgarter Nachrichten“ berichtet.

Seine Waffenbesitzkarte hatte der mutmaßliche Täter nach Angaben der Stadt Albstadt auf Basis seines Jagdscheins erhalten. Diesen hatte er zuletzt im Februar 2022 erneuert - und seit insgesamt mindestens 30 Jahren geführt, wie ein Sprecher des Zollernalbkreises für die zuständige Jagdbehörde mitteilte. Die Zahl der Kurzwaffen, wie Pistolen oder Revolver, ist demnach für Jäger auf zwei begrenzt - die Zahl der Langwaffen, wie Gewehre, nicht. Von einer psychischen Erkrankung des Mannes habe die Behörde nichts gewusst.

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Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen soll der 63-Jährige am Sonntag seinen 24-jährigen Sohn und die 84-jährige Schwiegermutter erschossen haben. Die 26-jährige Tochter sowie ihre 59 Jahre alte Mutter wurden laut Staatsanwaltschaft von dem Schützen angeschossen und schwer verletzt. Anschließend soll er Suizid begangen haben.

Neue Details zu Mord an Familie in Albstadt: Täter soll die Pleite gedroht haben

Mittwoch, 17. Juli, 21.14 Uhr: Nach der Gewalttat im schwäbischen Albstadt gehen die Ermittler Hinweisen auf eine psychische Ausnahmesituation des mutmaßlichen Täters nach. Er habe sich in stationärer Behandlung befunden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Die Hintergründe und das Motiv der Tat seien weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Der Mitteilung zufolge gehen sie davon aus, dass der 63-Jährige mit einer Pistole auf seine Familie geschossen habe. Die Waffe habe er als Jäger legal besessen.

Der 63-Jährige soll am Sonntag seinen 24-jährigen Sohn und seine 84-jährige Schwiegermutter erschossen sowie seine 26-jährige Tochter und seine 59-jährige Ehefrau schwer verletzt haben. Anschließend soll er Suizid begangen haben. Die verletzten Frauen befanden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft beide in Lebensgefahr. Sie würden noch im Krankenhaus behandelt, die 26-jährige Tochter sei inzwischen außer Lebensgefahr.

Finanzielle Zukunftsängste und psychische Erkrankung

Im Rahmen der Ermittlungen werde Hinweisen nachgegangen, wonach finanzielle Zukunftsängste und eine psychische Erkrankung bei der Tat eine Rolle gespielt haben könnten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die „Schwäbische Zeitung“ veröffentlichte zuletzt Chatverläufe von engen Vertrauten des mutmaßlichen Täters. Demnach sei er „einem Immobilienhai in die Hände gefallen“. Dabei soll eine denkmalgeschützte Immobilie eine wichtige Rolle gespielt haben. Laut Aussage der Tochter soll er seiner Familie vor den Schüssen von der Pleite erzählt haben, wie die „Bild“ berichtet. Nach einem lautstarken Wortgefecht habe er dann zur Pistole gegriffen.

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Einem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge hat sich der 63-Jährige bislang nichts zuschulden kommen lassen. Die freiwillige stationäre Behandlung habe er am Wochenende für ein gemeinsames Treffen mit seiner Familie unterbrochen.

Drei Tote und zwei Schwerverletzte - Polizei geht von Familiendrama aus

14.50 Uhr: Nun gibt es weitere Details zu dem Vorfall in Lautlingen. Die Polizei wurde um kurz nach 12.30 Uhr alarmiert, nachdem Schüsse gefallen waren. Vor Ort wurden mehrere Verletzte und Tote festgestellt.

Wie ein Sprecher der Polizei gegenüber FOCUS online bestätigte, sollen drei Personen getötet worden sein. Unter den Toten befindet sich auch der Tatverdächtige. Außerdem gibt es zwei schwer verletzte Personen, die Schusswunden erlitten.

Die Polizei geht unterdessen nicht von einem Amoklauf, sondern von einer innerfamiliären Tat aus. In welcher Beziehung die Toten und Verletzten genau zueinander standen, war zunächst unklar. Die Identifizierung der Toten ist noch nicht abgeschlossen, der Einsatz vor Ort läuft zudem noch. Am Sonntagnachmittag soll es weitere Informationen geben.

Mann soll seine Familie getötet haben - Polizei: „Keine Gefahr mehr“

14.17 Uhr: Nun gibt es erste Details zu dem Vorfall in Baden-Württemberg: Wie die „ Südwestpresse “ berichtet, soll ein Mann erst seine Familie und dann sich selbst erschossen haben. Die Polizei spricht von einer „polizeilichen Einsatzlage“. Derzeit bestehe aber keine Gefahr mehr. Weitere Einzelheiten nannte ein Sprecher zunächst nicht.

Polizisten stehen an einer Straße bei einem mutmaßliche Amokalarm- Einsatz in Albstadt-Lautlingen.<span class="copyright">dpa</span>
Polizisten stehen an einer Straße bei einem mutmaßliche Amokalarm- Einsatz in Albstadt-Lautlingen.dpa

 

Polizeihubschrauber kreisen über Gebiet bei Lautlingen

14.13 Uhr: Über dem Gebiet zwischen Lautlingen und Badkap kreist laut „schwaebische.de“ ein Polizeihubschrauber. Ein Polizist vor Ort habe bestätigt, dass der Einsatz noch laufe. Details nannte der Beamte aber nicht.

Bewohner sollen Häuser wohl nicht verlassen

14.02 Uhr: In den Sozialen Medien wurden Warnungen veröffentlicht, mit dem Aufruf im Haus zu bleiben. „In Lautlingen ist jemand mit einer Waffe im Dorf unterwegs“, schreibt eine Userin und führt weiter aus. „Das SEK ist nach Lautlingen alarmiert. Bleibt im Haus und schließt die Türen.“ In einer weiteren Facebook-Gruppe heißt es, dass zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Polizei und auch Hubschrauber im Einsatz seien.

Amoklauf mit mehreren Toten in Baden-Württemberg

Erstmeldung, 13.55 Uhr: In Lautlingen, Baden-Württemberg, ist es laut „Bild“ zu einem Amoklauf gekommen. Demnach bestätigte die Polizei, dass es mehrere Tote und Verletzte gibt. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen Jäger handeln.

Lautlingen ist ein Stadtteil von Albstadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg. Es liegt auf der Schwäbischen Alb, etwa auf halbem Weg zwischen Stuttgart und dem Bodensee.