Tödliche Schießerei in München: Am Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972
Die Münchner Polizei hat sich in der Nähe des NS-Doku-Zentrums und des israelischen Generalkonsulats einen Schusswechsel mit einem Mann geliefert. Er wurde tödlich verletzt.
Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden die Beamten gegen 9 Uhr auf eine Person aufmerksam gemacht, die eine "Langwaffe“ im Bereich des Karolinenplatzes in der Nähe des Münchner Stadtzentrums bei sich trug. Daraufhin kam es zu einem Schusswechsel, bei dem der Verdächtige tödliche Verletzungen erlitt.
Fünf Beamte befanden sich zum Zeitpunkt am Tatort; Die Polizei rückte nach der Schießerei mit einem Großaufgebot in die Gegend aus.
Der Journalist der Süddeutschen Zeitung, Ronen Steinke, veröffentlichte auf X ein Video, auf dem die Schießerei zu sehen ist.
Wie hängt die Schießerei mit dem Olympia-Attentat von 1972 zusammen?
Der Mann, der eine alte Schusswaffe mit Repetiervorrichtung bei sich trug, starb noch am Tatort.
Nach Angaben der Polizei handelte es sich um einen 18-jähriger Bürger aus dem benachbarten Österreich. Die Behörden glaubten, dass er einen Anschlag auf das israelische Konsulat geplant haben könnte.
Am Donnerstag jährte sich der 52te Jahrestag des Attentats militanter Palästinenser auf die israelische Delegation bei den Olympischen Spielen 1972 in München, das mit dem Tod von elf israelischen Teammitgliedern, einem westdeutschen Polizisten und fünf der Angreifern endete. Es ist noch unklar, ob der Vorfall in irgendeiner Weise mit dem Jahrestag zusammenhängt.
Die Polizei erklärte, es gebe keine Hinweise auf weitere Verdächtige, die mit dem Vorfall in Verbindung stehen. Sie verstärkte ihre Präsenz in München. Hinweise auf weitere Verdächtige gäbe es bislang aber nicht.
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Faeser: Schutz der jüdische Einrichtungen habe höchste Priorität
Das israelische Außenministerium teilte mit, dass das Konsulat in München zum Zeitpunkt der Schießerei geschlossen war und dass kein Konsulatsmitarbeiter verletzt worden sei. Auch das nahe gelegene Museum teilte mit, dass alle Mitarbeiter unverletzt geblieben seien.
Auf einer Pressekonferenz in Berlin bezeichnete die deutsche Innenministerin Nancy Faeser die Schießerei vom Donnerstag als einen "ernsten Vorfall“.
Sie bekräftigte, dass "der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen höchste Priorität“ habe.
Die Polizei hat die Nummer 089/2910-1910 für allgemeine Fragen zur Verfügung gestellt. Bei Hinweisen zum Vorfall werden die Bürger jedoch aufgerufen, die 110 zu wählen.