Tödlicher Angriff in Bad Oeynhausen - Nach Philippos' Prügel-Tod spricht nun sein Vater: „Wusste genau, was er da macht“

Blumen, Kerzen und handgeschriebene Trauerbekundungen stehen an einem Baum im Kurpark Bad Oeynhausen. Jetzt steht die Anklage.<span class="copyright">Str/dpa</span>
Blumen, Kerzen und handgeschriebene Trauerbekundungen stehen an einem Baum im Kurpark Bad Oeynhausen. Jetzt steht die Anklage.Str/dpa

Rund acht Wochen nach einem tödlichen Angriff auf einen 20-Jährigen im Kurpark von Bad Oeynhausen hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld Anklage gegen drei Männer erhoben. „Wie kann es sein, dass der Mann nie verurteilt wurde?“, fragt sich der Vater des Opfers.

Dimitris T., der Vater des 20-jährigen Opfers Philippos, fordert, dass der 18-Jährige nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt wird. „Auch wenn der Mörder meines Sohnes erst 18 Jahre alt ist: Er wusste genau, was er da macht“, sagt T. im Interview mit der „Welt“ .  „Mein Sohn lag schon auf dem Boden, aus Ohren, Mund und Nase kam Blut. Und er hat weitergemacht. Er wollte meinen Sohn töten.“

Der 18-jährige Haupttäter war bereits polizeibekannt

Eine Gruppe aus rund zehn Personen attackierte den 20-Jährigen, der später im Krankenhaus starb. „Meine Kinder und meine jetzige Ehefrau sind seelisch komplett fertig und stehen alle unter Schock. Das gilt auch für meine Ex-Frau“, sagt T.. „Wir können es nicht verstehen.“

Rund zwei Monate nach der schockierenden Tat wurde von Seiten der Staatsanwaltschaft Bielefeld, Anklage gegen drei Männer erhoben. Dem 18-jährigen syrischen Haupttäter werfen die Ermittler Totschlag, Körperverletzung und Diebstahl zum Nachteil einer hilflosen Person vor. Seine zwei deutschen Begleiter, beide 19 Jahre, sind wegen gefährlicher Körperverletzung und Hehlerei angeklagt.

„Straftaten müssen konsequent geahndet werden“

Der 18-jährige Haupttäter war durch Gewalt- und Eigentumsdelikte polizeibekannt. Dies sorgt beim Vater für absolutes Unverständnis. „Wie kann es sein, dass der Mann nie verurteilt wurde? Warum lief er überhaupt noch frei herum? Hat die Justiz das einfach durchgehen lassen?“, fragt er sich im „Welt“-Interview weiter. Im anstehenden Prozess will T. diese Fragen beantwortet bekommen.

Zudem erhofft sich der Vater neben Gerechtigkeit, dass der Staat und die Gesellschaft die Augen aufmachen. „So geht es nicht weiter. Straftaten müssen konsequent geahndet werden und es braucht überhaupt härtere Strafen.“ T. fordert zudem einen „konsequenten Staat“, denn sein Vertrauen in die Institutionen sei erschüttert.