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Türkische Familie offenbar auf Flucht vor Säuberungswelle gestorben

Anfang November sind an der Küste der Insel Lesbos in der nördlichen Ägäis laut griechischen Behörden drei Leichen angeschwemmt worden, darunter mindestens zwei Kinder. Nun berichten eine staatliche griechische Nachrichtenagentur sowie die Sicherheitsbehörden und weitere Medien, dass es sich bei den Opfern um Mitglieder einer fünfköpfigen türkischen Familie handelt. Diese sei aus politischen und juristischen Gründen aus ihrem Land geflüchtet. Gegen den Vater soll Haftbefehl erlassen wurden sein. Die Eltern sollen zur Bewegung des Predigers Fethullah Gülen gehören, welche die türkische Regierung beschuldigt, hinter dem Putschversuch im Juli 2016 zu stehen. Beide Eltern seien Lehrer gewesen und im Oktober entlassen worden sein, so die Berichte. In sozialen Netzwerken zirkuliert derzeit ein Bild, auf dem eines der Kinderleichen zu sehen sein soll. Für dessen Authentizität gibt es bis jetzt aber keine Bestätigung. Türkische Menschenrechtsaktivisten reagierten auf Twitter: Es sei ein sehr trauriger Tag für das ganze Land. Menschen würden in Abwesenheit von Demokratie und Gesetz sterben. Die Gerichte sollten sich mit einem Urteil gegen die Verantwortlichen beeilen. Kinder seien unschuldig. Çocuklar masumdur; çocukları koruyamayan bizlere yazıklar olsun!https://t.co/hkOMkh48ZL— Mehmet Bekaroğlu (@MBekaroglu) 22. November 2017 Bugün cok acı bir gün. Hep ölüm haberleri. Bu sefer 5 kişilik aile, anne baba 3 cocuk Ege denizinde bir basit botla kacarken denizde bogulmuslar. İnsanlar demokrasi ve hukuk yoklugundan ülkeden kacarken ölüyorlar. Vebal kime ait? Hala sorgulamayacak misiniz,kaç Aylan bebek olsun? pic.twitter.com/vtDlfEb6TL— Ö.Faruk Gergerlioğlu (@gergerliogluof) 21. November 2017 Zehntausende Lehrer und Angestellte des Bildungswesens sind seit der angeordneten “Säuberungswelle” von Präsident Recep Tayyip Erdogan aus dem Dienst entlassen worden. Auch Anhänger der Gülen-Bewegung, die den blutigen Putschversuch veruteilen, sehen sich einem lebenslangen Berufsverbot ausgesetzt. Wenn sie auf der schwarzen Liste stehen, sehen einige nur die Flucht, als Ausweg.