Tageszusammenfassung - Dax erholt sich dank EZB-Entscheidung zum Abend

Dax-Chart (Symbolbild).<span class="copyright">Getty Images/Holger Leue</span>
Dax-Chart (Symbolbild).Getty Images/Holger Leue

Der Dax hat sich am Donnerstag weitestgehend wieder erholt. Vorangegangen war die EZB-Entscheidung zum Zins.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Tag der EZB-Zinsentscheidung weiter erholt. Von der wie erwartet ausgefallenen Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) gingen keine neuen Impulse aus. Die kamen an diesem Donnerstagnachmittag eher durch die US-Börsen.

Dax schließt mit Plus

Mit einem Plus von 1,03 Prozent auf 18.518,39 Punkte beendete der Dax den Xetra-Handel. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen rückte am Donnerstag um 0,51 Prozent auf 25.233,21 Zähler vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,06 Prozent auf 4.814,08 Punkte, und auch an den Länderbörsen in Großbritannien und der Schweiz wurden Gewinne verzeichnet.

In den USA zeigten sich die wichtigsten Indizes zum europäischen Börsenschluss uneinheitlich. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial gab minimal nach, während die technologielastigen Nasdaq-Indizes leicht zulegten.

Die EZB senkte den richtungsweisenden Einlagezins, den Banken für bei der Notenbank geparkte Gelder erhalten, wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Den Weg dahin hatten die rückläufige Inflation und die schwächelnde Wirtschaft der Euroregion geebnet.

„Zinssenkung ist der Lage angemessen“

„Die heutige Zinssenkung ist der Lage angemessen“, kommentierte Chefvolkswirt Michael Heise von HQ Trust den Zinsschritt. Bis zum Jahresende rechnet er zudem noch mit einer weiteren Senkung. Allerdings, so schränkte er ein, dürfte der Zinspfad im kommenden Jahr „nicht so deutlich nach unten gehen, wie es die Finanzmärkte derzeit erwarten“.

Die Technologiebranche legte europaweit nach Aussagen von Nvidia-Chef Jensen Huang zu. Dieser sprach auf einer Konferenz der US-Investmentbank Goldman Sachs in San Francisco von einer hohen Nachfrage nach den knappen Chips des Vorzeigeunternehmens in puncto Künstliche Intelligenz (KI). Davon profitierten im Dax auch die Papiere des Chipherstellers Infineon mit plus 1,3 Prozent.

Zudem blieben nach der Kursrally zur Wochenmitte auch die Aktien der Commerzbank im Fokus und legten um weitere 2,2 Prozent zu. Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan sieht den Einstieg der Unicredit als Signal für deren Übernahmewillen.

Experte: Pessimismus nimmt ab

Unter den besten Werten im MDax gewannen die Anteilsscheine von Teamviewer 2,8 Prozent. Sie profitierten damit ebenfalls von einem zuversichtlichen Analystenkommentar. Der enorme Pessimismus nehme ab, schrieb der Experte Ben Castillo-Bernaus von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas.

Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,1039 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1016 (Mittwoch: 1,1043) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9077 (0,9055) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,10 Prozent am Vortag auf 2,12 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,20 Prozent auf 127,40 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,29 Prozent auf 134,75 Punkte ein.