Tagung über Rassismus in der Kita: AfD schickt Politiker als Beobachter

Rassismus und Diskriminierung finden schon im Kindergarten statt. (Bild: ddp images)
Rassismus und Diskriminierung finden schon im Kindergarten statt. (Bild: ddp images)

Laut Experten gibt es immer mehr Kinder, die bereits im Vorschulalter rassistische Tendenzen zeigen. Vorgelebt natürlich von ihren Eltern, weshalb Erzieher bei einer Tagung im Umgang mit solchen Erziehungsberechtigten geschult werden sollen. Die AfD schickt sicherheitshalber zwei Abgeordnete dorthin.

Warum es tatsächlich die heutige Tagung zum Thema „Rechtspopulismus in der Kita? Umgang mit Rassismus und Diskriminierung“ in der Hochschule Koblenz braucht, kann die Sozialwissenschaftlerin Antje Knieper-Wagner anschaulich erklären: “Es gibt Kinder, die dort Hakenkreuze oder 88 (Abkürzung für “Heil Hitler”) malen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Und auch mit verschiedenen Formen von Diskriminierung seien manche Kinder schon früh vertraut: “Es gibt Fünfjährige, die Frauen mit Kopftuch fragen: ‚Warum gehst du nicht in dein Land zurück?‘”

Eltern fordern: Kinder sollen nicht mit Ausländern spielen
Vor allem auf dem Land, wo weniger Menschen mit ausländischen Wurzeln leben als in den Städten, würden Erzieher immer häufiger mit Forderungen wie dieser konfrontiert: “Ich möchte nicht, dass mein Kind in einer Gruppe mit vielen Türken, Dunkelhäutigen oder Flüchtlingen spielt.” Ziel der Tagung ist es, das Kita-Personal für solche Fälle zu sensibilisieren und ihnen einen Leitfaden an die Hand zu geben, wie es mit rassistischen Eltern umgehen könne.

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Die rheinland-pfälzische Landtagsfraktion der AfD bezweifelt den Sinn der Tagung und schickt mit Michael Frisch und Joachim Paul gleich zwei Abgeordnete dorthin – zur Beobachtung quasi. Paul teilte mit: “Offenbar werden Begriffe wie Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Rassismus wild durcheinander geworfen.” Wenn die leitende Expertin von Hakenkreuzen und Heil-Hitler-Abkürzungen berichte, “dann würde uns schon interessieren wo, wann und wie häufig sich so etwas zugetragen hat und ob gegebenenfalls strafrechtliche Schritte gegen Eltern eingeleitet wurden”. Schaden wird den AfD-Männern so ein zusätzlicher Tag in einer Bildungseinrichtung sicher nicht.