Taliban verweigern Anerkennung - Afghanische Botschaft in Oslo muss schließen
Die afghanische Botschaft in Norwegen soll am Donnerstag geschlossen werden. Die Taliban erkennen keine diplomatischen Missionen an, die von der Vorgängerregierung eingerichtet wurden.
Die afghanische Botschaft in Norwegen wird am Donnerstag geschlossen. Das berichtet „AP“. Es ist die zweite Schließung einer afghanischen diplomatischen Mission in dieser Woche. Die Taliban hatten Ende Juli bekannt gegeben, dass sie keine Botschaften im Ausland mehr anerkennen, die von der früheren, westlich unterstützten Regierung in Kabul eingerichtet wurden. Dazu gehört die Botschaft in Oslo.
Diplomatische Arbeit soll fortgesetzt werden
In einer Erklärung auf X gaben die Verantwortlichen der Botschaft bekannt, dass sie ihre Tätigkeiten trotz der Schwierigkeiten und begrenzten Ressourcen fortsetzen würden. „Die Botschaft der Islamischen Republik Afghanistan wird weiterhin mit den Werten der Menschenrechte, Pluralismus und Frieden tätig sein“, hieß es in der Erklärung.
Das Botschaftsgebäude in Oslo wird laut „AP“ an das norwegische Außenministerium übergeben werden. Die norwegische Regierung betonte, dass dies nicht als Normalisierung der Beziehungen zu den Taliban zu verstehen sei. „Norwegen hat klar gemacht, dass wir die Beziehungen zu Afghanistan nicht normalisieren werden, bis sie ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und die Situation für Menschenrechte, insbesondere für Frauen und Mädchen, verbessern“, so das norwegische Außenministerium.
Auch Botschaft in London wird geschlossen
Auch die afghanische Botschaft in London wird am 27. September geschlossen, nachdem das Taliban-Regime das dortige Personal entlassen hatte. Das gab die britische Regierung am Montag bekannt. Viele afghanische Botschaften in Europa blieben auch nach der Machtübernahme der Taliban aktiv. Sie werden von den Taliban beschuldigt, nicht zu kooperieren.