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Talk bei Lanz: Heino trägt seine Brille auch auf dem Ausweis

Ja wirklich war, Heino darf seine Brille auch auf diversen Ausweisen und sogar auf seinem Pass tragen. Foto: Screenshot / ZDF
Ja wirklich war, Heino darf seine Brille auch auf diversen Ausweisen und sogar auf seinem Pass tragen. Foto: Screenshot / ZDF

Bald haben wir es geschafft. Am Freitag ist endlich die Wahl zum Bundesvorsitz der CDU und dann müssen wir die ewigen Gespräche, um den angeblich so erbitterten Wahlkampf nicht mehr ertragen. Denn das war auch das bestimmende Thema bei Markus Lanz am Donnerstag. Mit in der Runde saß außerdem Heino, der nächstes Jahr seine Karriere beenden will und Katharina Pohlenz gemeinsam mit ihrer Mutter. Die junge Frau meistert ihre Krebserkrankung wie ein Steh-auf-Männchen.

Die Sendung begann wie die vom Mittwochabend: Lanz stellte zahllose Fragen zum CDU-Vorsitz. Teilweise sogar die gleichen. So malträtierte er seine Gäste, den ehemaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Thüringen Bernhard Vogel und den Welt-Chefreporter Robin Alexander, mit der Frage nach Wolfgang Schäuble. Der hatte sich klar für Friedrich Merz als Vorsitzenden ausgesprochen. Lanz fand, ebenfalls wie Mittwochabend, dass das nicht sein darf. Schließlich sei Schäuble der zweite Mann im Staat.

Alexander und Vogel sehen das gelassener. Alexander sagt: “Schäuble muss nichts mehr werden, er kann seine Meinung frei äußern. Es hätte sowieso jeder geahnt, dass Schäuble für Merz ist, da ist auch nicht Schlimmes dabei. Ein wichtiger Mann ist Armin Laschet und der hält die Karten bedeckt und mischt die auch ganz gut.” Und Vogel stimmt ein: “Dass Schäuble für Merz ist, das wussten wir auch schon vorgestern und nicht erst seit gestern.”

Neu war an den Gesprächen über die Wahl rein gar nichts. Bis auf eins vielleicht, das noch nicht allen Zuschauern klar war: Wie läuft eigentlich der Bundesparteitag genau ab?

Die Aufklärung des Abends

Robin Alexander erklärt es: “Zur Stunde sitzen die Delegierten der Bundesländer zusammen. Ihr Vorsitzender wird ihnen vielleicht sagen was sie wählen sollen, andere werden es andeuten und wieder andere werden sich völlig bedeckt halten.”

Der freitägliche Bundesparteitag beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst, danach hält Angela Merkel eine Rede. “Sie hat aber schon gesagt, dass die kurz sein wird”, sagt Alexander. Im Anschluss gibt es eine Diskussion. “Aber nach 18 Jahren Bundesvorsitz, wird da niemand etwas schlechtes sagen sondern man wird sie eher loben.” Die Zeit der Merkel-Schelte ist in der CDU, zumindest für diesen Tag, ausgesetzt.

Danach dürfen die drei Kandidaten, Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn jeweils eine Rede (aufgestellt in alphabetischer Reihenfolge) halten, die zehn bis zwanzig Minuten dauern darf. “Falls nicht plötzlich noch ein vierter Kandidat antritt, das könnte nämlich auch sein”, sagt Alexander. Und dann wird gewählt. 1001 Delegierte stimmen in maximal drei Wahlgängen ab. “Dabei bekommt jeder ein Pappschild, dass er als eine Art Wahlkabine vor sich aufstellen soll.” Bei der CDU wird nicht digital abgestimmt, man halte das für zu fehleranfällig.

Ist ja auch logisch, wir fliegen zum Mond, aber so ein Abstimmungsgerät ist fehleranfällig. Naja. Und dann ganz am Ende des Tages – sind wir endlich die Gespräche über den Parteivorsitz los. Und es beginnen die Gespräche über den potenziellen Generalsekretär der CDU.

In der Runde bei Lanz ging es ein letztes Mal um den CDU- Vorsitz, Heinos Karriereende und eine junge Frau, die als Steh-auf-Männchen ihre Krebserkrankung meistert. Foto: Screenshot / ZDF
In der Runde bei Lanz ging es ein letztes Mal um den CDU- Vorsitz, Heinos Karriereende und eine junge Frau, die als Steh-auf-Männchen ihre Krebserkrankung meistert. Foto: Screenshot / ZDF

Fun Fact des Abends

Heino beendet nach seiner Tour nächstes Jahr seine Karriere. Nun, so lustig ist das nicht, vor allem, weil er 2005 sich schon aus dem Showgeschäft zurückziehen wollte, seine Frau erlitt damals einen Herzinfarkt, deshalb wollte auch Heino kürzer treten. Am Ende schickte sie ihn aber wieder auf die Bühne, zuhause war er ihr zu unruhig.

Lustig ist aber, dass Heino seinen Ausweis und seinen Führerschein vorzeigt: Auch darauf ist er mit verdunkelter Brille zu sehen. Lanz kann es gar nicht glauben. Es ist ja auch verrückt. Bei allen anderen wird Terz gemacht um gerade Kopfhaltung und symmetrischen Blick, bitte nicht lächeln und Heino hat die Räuberbrille auf. Zwar braucht er sie aus medizinischen Gründen, jedoch könnte man diesen Umstand gut nutzen, falls man mal irgendwo Under Cover hinfliegen möchte: Blonde Perücke, schwarze Brille – Heino!

Emotionalste Geschichte des Abends

Die erzählt ganz sicher Katharina Pohlenz. Mittlerweile ist sie 19 Jahre alt. Zum vierten Mal ist der Knochenmarkskrebs, unter dem sie leidet, nun zurückgekehrt. Mit zwölf Jahren erkrankte sie das erste Mal. Sie litt unter starken Hüftschmerzen. Auch ihre Mutter Kristina Pohlenz ist in der Sendung. Sie sagt: “Spätestens als Katharina das zweite oder dritte Mal mit starken Schmerzen kam, habe ich mir große Sorgen gemacht. Wir wurden abgetan: “Das sind Wachstumsbeschwerden.” “Stellen Sie sich mal nicht so an, das kann alles mögliche sein.” Ich bin dann wieder zum Arzt wenn es wieder auftrat, habe nicht locker gelassen, aber es hat sehr lange gedauert, bis die Diagnose feststand.”

Katharina leidet am Ewing-Sarkom – die zweithäufigste Knochentumorform bei Kindern. Aber insgesamt sehr selten: Nur 36 Kinder unter 15 Jahren erkranken pro Jahr daran. Ein Jahr lang kämpfte sich Katharina durch eine aufwendige Operation, Chemotherapie. Ein paar Jahre später war der Krebs wieder da: im Kreuzbein. Beim dritten Mal in der linken Lunge. Während sie bei Lanz sitzt, wütet der Krebs wieder in ihrem Körper: diesmal im rechten Lungenflügel.

Katharina hat Op, Chemo, Bestrahlung und Stammzelltransplantation hinter sich. Aber sie gibt nicht auf: “Ich habe nie daran gedacht, dass man an dieser Krankheit sterben könnte. Es war immer so weit weg. Das ist nicht zu realisieren, dass man in einem Jahr nicht mehr auf dieser Erde ist. Man hat seine Momente wo man traurig ist und daran verzweifelt. Diese Momente hat man oft, aber es bringt einem überhaupt nichts, sich selbst zu bemitleiden, das zieht einen nur noch mehr runter”, sagt sie und bekommt dafür viel Beifall von den Studiogästen.