Talk bei Markus Lanz: "Kreisverkehr ohne Ausfahrt"

Wir sind das Thema immer noch nicht losgeworden: der CDU-Vorsitz beschäftigt nun schon die zweite Woche die Sendung von Markus Lanz und das, obwohl die Würfel schon gefallen sind. Diesmal ist Innenminister von Baden-Württemberg Thomas Strobl zu Gast und muss Rede und Antwort stehen, wen er denn gewählt hat. Außerdem ist Wolfgang Stumph mit seinem Charakter als Komissar “Stubbe” zurück und Yael Adler beantwortet Fragen der Dermatologie.

Kreisverkehr ohne Ausweg

Lanz zu Innenminister von Ba-Wü und Schäuble-Schwiegersohn Thomas Strobl: “Sie haben eine neue Chefin, freuen Sie sich?”

Strobl: „Ja, also die Bundeskanzlerin gibt es auch noch. Ich habe aber mit AKK immer eine gute Zusammenarbeit gehabt.“

Lanz: “Warum haben Sie dann für Friedrich Merz gestimmt?”

Strobl: “Das wissen Sie nicht, Herr Lanz.”

Lanz: „Ich hab so ein Gefühl. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob Sie im zweiten Wahlgang für einen Mann oder eine Frau gestimmt haben?“

Strobl: „Guter Versuch Herr Lanz, aber ich hab Frau Amann schon gesagt, dass Sie die erste ist, die es erfährt.“ (Melanie Amann war damals die erste, die den Rücktritt von Angela Merkel vom Parteivorsitz twitterte)

Nach einigen Pirouetten bekennt sich Strobl: “Also dann sage ich das jetzt nochmal: Ich finde Annegret Kramp-Karrenbauer richtig toll. Die wird eine richtig gute Vorsitzende und ich freue mich wirklich auf die Zusammenarbeit mit ihr.”

Lanz, der alte Beißhund, lässt nicht von ihm ab: “Und warum finden Sie, dass Friedrich Merz noch besser ist?”

Wolfgang Stumph hat die Nase voll. Er resümiert: “Sehr interessant, wie Sie zwei im Kreisverkehr gefahren sind und den Ausweg nicht gefunden haben. Waren doch schon viele Wiederholungen in dem Kreis.”

Konflikt des Abends

Den tragen Lanz und Schauspieler Wolfgang Stumph miteinander aus. Gefragt, was in der Ansprache der Politiker in Ostdeutschland nicht funktioniert, antwortet Stumph: “Die Medien im Westen zeigen mir zu viel mit dem Finger aus dem Osten.” Das lässt Lanz nicht auf sich sitzen: “Du sagst, wir packen den ganzen Osten in eine Kiste, aber so schlau bin ich schon, das zu verstehen, dass es ‘den Osten’ nicht gibt. Aber es gibt auch nicht nicht ‘die Medien’. Über die Phase ganz platt zu sagen, im Osten sitzen lauter Nazis, sind wir doch schon alle längst hinweg.”

Erkenntnisse einer Dermatologin

Yael Adler hat ein Buch geschrieben, “Darüber spricht man nicht”, in dem die Dermatologin mit allen möglichen Tabus aufräumen will. Ein wichtiges Thema ist Botox. Adler erklärt, was dabei alles schief gehen kann. Beispielsweise werden hoch gezogenen Augenbrauen nach zu vielen Spritzen als “Mephisto-Brauen” bezeichnet. Lanz sagt: “Die hat doch der Söder auch, aber ich glaube bei dem kommt das von Innen.”

Adler erklärt aber auch, dass die Mimik einen Einfluss auf die Emotionen habe. Wer nicht grimmig gucken kann, der fühlt sich auch seltener grimmig. “Allerdings sollte man eine Depression auch anders als mit Botox bekämpfen können.”

Außerdem ein wichtiges Thema, besonders bei Frauen: Mundgeruch. “Dabei stammen 90 Prozent der Ursachen für Mundgeruch aus dem Mund selbst, man kann es also mit Zähneputzen, Zahnseide, Zungenschaber beseitigen.” Viele Frauen leiden auch unter Verstopfung, besonders dann, wenn sie mit ihrem Liebsten in den Urlaub fahren. “Ihnen wurde als Kind suggeriert, Mädchen machen nur Rosenblätter. Pupsen und Ausscheidungen sind etwas abstoßendes.”

Männer wiederum haben ein ganz anderes Problem: Erektionsstörungen. Das habe auf der einen Seite mit Stress zu tun. Adler sagt den zweifelhaften Satz: “Wir Frauen tragen die Verantwortung, die Männer zu entspannen.” Auf der anderen Seite meint sie: “Die Erektion ist die Wünschelrute des Herzens.” Ein Besuch beim Kardiologen könnte bei Erektionsproblemen also ratsam sein. Wieder was gelernt.