Tangoszene fürchtet um ihre Existenz
Berlin (dpa) - Tanzen in Zeiten von Corona? Die Tangoszene in Deutschland steht nach Einschätzung einiger Vertreter vor existenziellen Schwierigkeiten. Mit Kundgebungen in mehreren Städten forderten sie am Mittwoch unter anderem mehr finanzielle Unterstützung während der Pandemie.
Der Initiator einer Petition warnte vor einer Bedrohung von Tanzschulen, Musikern, DJs und Organisatoren von Tangoreisen. “Über Nacht fielen quasi 100 Prozent der Einnahmen weg”, sagte er. Mieten zum Beispiel müssten aber weiter gezahlt werden.
Kleiner Retter in der Not: Siebenjähriger schmeißt Abschlussball für seine Babysitterin
Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen, hatten viele Einrichtungen bundesweit schließen müssen. Die Regeln zur Wiedereröffnung legt jedes Bundesland fest.
Die Betreiberin einer Stuttgarter Tangoschule erklärte, nach den dort geltenden Quadratmeterregeln könnten nur sehr kleine Kurse angeboten werden. Tanzen dürfe man nur mit dem Partner oder Menschen aus dem eigenen Haushalt. Viele Schüler schließe das vom Unterricht aus, dabei erfülle der Tango gerade für Menschen ohne Beziehung eine wichtige Kontaktfunktion.
Corona-Krise: Wie eine Tanzschule mit Abstand funktioniert
Tango gehört seit mehreren Jahren zum immateriellen Weltkulturerbe. Mit dem bundesweiten Aktionstag wollten die Organisatoren auf die aktuellen Probleme hinweisen. Dazu tanzten zum Beispiel mehrere Menschen vor dem Bundeskanzleramt in Berlin.
VIDEO: Tango in Zeiten der Corona-Krise