Tarifstreit - Audi-Betriebsrat verlangt Jobgarantie für deutsche Werke bis 2029

Produktion in einer Audi-Fabrik.<span class="copyright">dpa / Julien Warnand/Archiv</span>
Produktion in einer Audi-Fabrik.dpa / Julien Warnand/Archiv

Der Audi-Betriebsrat verlangt vom Vorstand eine Verlängerung der Jobgarantie bis 2029. Zudem sollen Investitionen in die deutschen Werke fließen, um Arbeitsplätze zu sichern.

In den aktuellen Verhandlungen über Sparmaßnahmen fordert Betriebsratschef Jörg Schlagbauer, dass „die Beschäftigungssicherung bei Audi verlängert wird“. Das berichtet das „Handelsblatt“. Die derzeitige Beschäftigungssicherung gilt bis 2029. Weitere Forderung der Arbeitnehmervertreter: Der Audi-Vorstand soll erneut in die deutschen Werke investieren.

Audi leidet unter E-Auto-Auftragsflaute – wie der Mutterkonzern Volkswagen

Betriebsratschef Schlagbauer werde diese Forderungen auf der heutigen Betriebsversammlung in Ingolstadt präsentieren. Laut „Handelsblatt“ fehlt es in den Audi-Werken in Ingolstadt und Neckarsulm an Aufträgen, weshalb Schlagbauer „technische Flexibilität“ in der Produktion fordert. Dies solle die Produktion von Elektroautos, Plug-in-Hybriden und Verbrennern je nach Nachfrage ermöglichen.

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Laut dem Bericht untersucht die Audi-Führung derzeit, wie groß die Kapazitäten für Verbrenner in Zukunft sein sollten. Je nach Ergebnis könnten Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe erforderlich sein.

 

IG Metall setzt Vorstand unter Druck

Laut Daten von Statista erzielte Audi 2023 weltweite Umsätze von 69,9 Milliarden Euro – ein Rekordwert in der Firmengeschichte. Der Konzern beschäftigte Ende 2023 gut 87.000 Mitarbeiter, davon 55.000 in Deutschland.

Audi gehört zum Volkswagen-Konzern, der unter Überkapazitäten bei seiner E-Auto-Produktion leidet. Deshalb plant der Vorstand, erstmals seit Jahrzehnten Werke in Deutschland zu schließen. Dagegen läuft die IG Metall Sturm.

Die Gewerkschaften hatten dem VW-Vorstand angeboten, auf Lohnerhöhungen zu verzichten, wenn dafür Gelder in die Sicherung von Arbeitsplätzen in den wenig ausgelasteten Fabriken fließt. Das lehnte der VW-Vorstand um CEO Oliver Blume ab. VW verlangt vielmehr Lohneinbußen von zehn Prozent für die gut bezahlten VW-Mitarbeiter. Daraufhin drohte die IG Metall  mit harten Tarifauseinandersetzungen.