"Tatort: Meta": Ein genialer Film-im-Film-Krimi zur Berlinale

Im "Tatort: Meta" (18. Februar, 20:15 Uhr, das Erste) suchen die Kommissare Rubin und Karow den Mörder einer minderjährigen Prostituierten. Was Sie über den Krimi wissen sollten und ob sich das Einschalten lohnt, erfahren Sie hier.

Das ist die Story im "Tatort: Meta"

Kommissar Robert Karow (Mark Waschke) wird der abgetrennte Finger eines jungen Mädchens zugeschickt. Die zugehörige Leiche, eine minderjährige Prostituierte, entdecken er und Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) in einem Storage. Bei den Ermittlungen stoßen die Kommissare auf den Regisseur Schwarz (Isaak Dentler), der gerade mit seinem ersten Kinofilm "Meta" auf der Berlinale Premiere feiert.

Der verstörende Thriller zeigt den Mord an der jungen Prostituierten Svenja Martin. Rubin und Karow sind sprachlos, denn was die Polizisten Rolf Poller (Ole Puppe) und Felix Blume (Fabian Busch) im Film ermitteln, passt auffällig zu ihrem aktuellen Fall. War der Drehbuchautor Peter Koteas (Simon Schwarz) Svenjas Mörder und ist "Meta" sein Geständnis? Und vor allem: Kopiert der Film das Leben oder das Leben den Film?

Lohnt sich das Einschalten?

Schon der Vorspann verrät: Dieser "Tatort" wird anders. Denn die seit mehr als 45 Jahren gewohnten Bilder samt Musik laufen diesmal auf einer Kinoleinwand ab, vor der Menschen noch ihre Plätze einnehmen. Es geht um einen Film im Film. Solche Krimis sind nicht neu - viel diskutiert wurde beispielsweise über Kommissar Felix Murots (Ulrich Tukur, 60) Verwirrspiel in "Tatort: Wer bin ich?" (Dezember 2015).

Die große Schwierigkeit bei solchen Krimis ist die Konzentration, die sie dem Zuschauer abverlangen. Entsprechend ungeeignet sind sie für Public-Viewing mit Freunden in der Kneipe. Bei Murot reichte allerdings auch schon der Gang zum Kühlschrank, um ein Erfrischungsgetränk zu holen, und man war komplett raus. Im "Tatort: Meta" ist es nicht so extrem, man kommt auf jeden Fall mit, wenn man es will und sich darauf einlässt: Kommissar Karow sitzt im Kino, schaut sich den Film an. Im Film sieht er, wie sich ein Kommissar im Kino einen Film ansieht, in dem sich ein Kommissar einen Film ansieht...

Das Dranbleiben und Mitdenken lohnt sich dieses Mal wirklich, denn die Idee ist genial, toll umgesetzt und eine Lösung des Rätsels gibt es erfreulicherweise auch. Gruselig genug wäre "Meta" allerdings auch ohne den Zusatz: "Inspiriert von wahren Begebenheiten". Apropos, eine kleine Vorwarnung an dieser Stelle für die Szene, in der die Ermittler die große Kiste im Storage öffnen - was Filmmusik leisten kann, wird hier eindrucksvoll demonstriert.

Es gibt übrigens noch einen zweiten Film im Film: Das vielfach ausgezeichnete blutige Drama "Taxi Driver" (1976) von US-Regie-Star Martin Scorsese (75) mit Hollywood-Star Robert De Niro (74) in der Titelrolle. Der einsame New Yorker Taxifahrer Travis Bickle will die jugendliche Prostituierte Iris Steensma - gespielt von der damals 13-jährigen Jodie Foster (55) - aus dem Milieu retten. Doch die gute Absicht mündet in einem Gewaltakt...

Dank einer Sondergenehmigung durfte im vergangenen Jahr zum ersten Mal ein "Tatort" während der Berlinale gedreht werden. Nun, ein Jahr später, feiert der Krimi pünktlich zum Filmfest seine TV-Premiere.

Foto(s): rbb/Reiner Bajo, bb/Reiner Bajo, rbb/Reiner Bajo