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Tatort: Von Tröten und Toten

Ballauf und Schenk wollen in den Abgründen des Kölner Karnevals ermitteln – aber gibt es die überhaupt?

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Schon der Teaser zum neuen “Tatort” ist grausam: „Elke Schetter, die strenge Tanztrainerin des Karnevalsvereins “De Jecke Aape” wurde ermordet. Und das nur wenige Tage vor dem Start in die neue Karnevalssession. Eine Katastrophe!”

In der Tat. Was für eine Katastrophe! Nicht mal mehr auf Mörder ist Verlass. Hätte man die Dame nicht wann anders erdrosseln können? Ostern? Weihnachten? Katastrophal.

Eine rote Nase macht noch keinen Jecken Foto:ARD
Eine rote Nase macht noch keinen Jecken Foto:ARD

Ballaufs (Klaus J. Behrendt) und Schenks (Dietmar Bär) Ermittlungen zur fünften Jahreszeit bergen noch so manch andere Katastrophen: Überteuerte Faschingskostüme, Kollegen mit Clownsnasen – aber auch Kamelle und viel Täterätää können nicht von der dürftigen Handlung dieses Jecken-Krimis ablenken.

Viel Täterätää – wenig Handlung

Im Mittelpunkt steht die Tanztruppe des Karnevalsvereins „De Jecke Aape“ und die fiesen Intrigen der Anwärterinnen zum Chef-Tanzmariechen. Gleich in der ersten Szene begeht eine von ihnen Selbstmord. Die anderen Mädchen, findet Assistent Tobias Reisser (Patrick Abozen) heraus, haben sie im Internet gemobbt. Sie war einfach zu gut.

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Schnell wird klar: Wie überall im Leben (früher war alles besser), hat der Leistungsdruck auch auf den Kölner Karnevalsbühnen Einzug gehalten. Der neue Präsident des Karnevalsvereins will ganz hoch hinaus mit seiner Truppe, dabei wollen die Mädchen doch einfach nur tanzen! Die überforderten Funkenmariechen schmeißen wahlweise Tabletten ein oder stürzen sich von der Kölner Südbrücke. „Tanzmariechen“ suggeriert in die Abgründe der Karnevalsmaschine einzutauchen – bleibt nur die Frage offen, ob es diese Abgründe überhaupt gibt.

Weitere Fragen, die der Tatort aufwirft: Wie sicher sind deutsche Schwimmbäder?

Fragen, die wir uns nach 88 Minuten Langeweile und jeckem Geplänkel außerdem stellen:

Was ist das für ein Vater, der nach dem Selbstmord seiner als Tanzmariechen gescheiterten Tochter den verbliebenen Sohn zu seinem Glück als Büttenredner zwingt? Der es dann auch noch schafft, inmitten des Tamtams eine 1A Kölner-Gesellschaftskritik anzubringen? „Die Bonzen da oben aufm Festwagen, dat is nit der Kölner Karneval. Dat sin wir, die einfachen Leut auf der Straße.“

Heiße Ermittler: So sexy sind die “Tatort”-Stars

Wie verantwortungsvoll ist es Zehnmeter-Türme in deutschen Schwimmbädern aufzustellen, wenn ein junges Mädchen beim Sprung von einer neun Meter hohen Brücke ums Leben kommt?

Und eine Frage, die sich der norddeutsche Zuschauer wieder und wieder stellt: Wenn der Karneval scheinbar allen Beteiligten so viele Probleme bereitet, können wir das nicht einfach bleiben lassen?

Foto: ARD

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Was denken die Amis über den deutschen “Tatort”? Die Antwort gibt’s im Video:

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