Taxi verspätet sich, Eis schmilzt - Mann fordert Schadensersatz

Bei knapp 30 Grad Celsius schmilzt das soeben gekaufte Eis in den Einkaufstüten schnell dahin. Ein Brite fordert deshalb den Einkaufspreis vom Taxi-Unternehmen zurück (Symbolbild: Getty Images)
Bei knapp 30 Grad Celsius schmilzt das soeben gekaufte Eis in den Einkaufstüten schnell dahin. Ein Brite fordert deshalb den Einkaufspreis vom Taxi-Unternehmen zurück (Symbolbild: Getty Images)

Weil sich das Taxi verspätet, schmilzt das frisch gekaufte Eis in der Supermarkt-Tüte. Doch das will ein 40-jähriger Brite nicht auf sich sitzen lassen und fordert vom Taxi-Unternehmen Schadensersatz.

Während sich das ganze Land wie wild um den bevorstehenden Brexit dreht, ist es beinahe beruhigend, dass zeitgleich noch ganz gewöhnliche Probleme in den Gazetten des Vereinigten Königreichs Platz finden. Wie etwa der Aufreger des 40-jährigen Melvin Lee, der es vergangene Woche in das Lokalmedium „KentLive“ geschafft hat. Lee lebt in Folkestone, einer Stadt im südöstlichen Kent.

Der Aufreger nun ereignete sich am 26. August: Es war ein sommerlicher Tag, die Thermometer kletterten auf bis zu 27 Grad Celsius. Das wollte Lee und seine Verlobte Clare Rogers, gemeinsam mit ihrem achtmonatigen Baby Edward, ausnutzen: Sie gingen einkaufen.

Das Taxi kommt einfach nicht

Als sie anschließend den Supermarkt verließen, schwer beladen mit „acht vollen Tüten, darunter Eiscreme und gefrorenes Gemüse“, riefen sie sich ein Taxi bei „Folkstone Taxis“. Doch das ließ auf sich warten. Im Interview sagte Lee: „Ein Taxi ist um den ganzen Park, in dem gewartet haben, herumgefahren. Dann war es plötzlich weg.“

Ein zweites Taxi lud sogar ein Pärchen ein, das ganz in der Nähe Lees und Rogers gewartet hatte. „Unser Baby war sehr unruhig während der gesamten Warterei!“ Das Taxiunternehmen habe bei Bestellung von einer 20-minütigen Wartezeit gesprochen, so Lee, am Ende sei es aber eine ganze Stunde gewesen.

Es waren 31 Minuten, keine ganze Stunde

Deshalb forderte Lee im Anschluss eine Kompensation vom Taxi-Unternehmen. Denn er musste nach eigenen Aussagen seinen „halben Einkauf“ entsorgen, weil der wegen der zu langen Wartezeit verdorben war: „Mein ganzes Eis war geschmolzen.“ Das aber hatte nur gut drei Euro gekostet, insgesamt aber hatte der Familienvater umgerechnet knapp 50 Euro ausgegeben.

KentLive fragte daraufhin auch beim Taxiunternehmen nach. Ein Sprecher sagte, er nehme die Vorwürfe sehr ernst und dass am entsprechenden Tag zu wenig Fahrer im Einsatz gewesen seien. „Unsere Fahrer sind alle selbstständig, wir können daher nicht über ihre Einsatzzeiten bestimmen“, sagte er. „Herr Lee ist bei der Bestellung mitgeteilt worden, dass die Wartezeit voraussichtlich 20 Minuten betragen wird. Am Ende waren es dann auch nur 31 Minuten und keine ganze Stunde.“

Dennoch will sich das Unternehmen mit seinem Kunden einigen. Der Sprecher sagte: „Wenn Herr Lee mit einer Quittung vorbeikommt, zahle ich ihm persönlich seinen Verlust zurück. Ich habe ihm auch gesagt, dass es in dem Supermarkt, in dem er einkaufen war, keine teure Eiscreme gibt.“