Team-Event: Deutsches Alpin-Debakel perfekt

Linus Strasser (r.) gewann zwar seinen Lauf, war aber nicht schnell genug

Die deutschen Ski-Rennläufer sind zum ersten Mal seit 2006 bei Olympischen Winterspielen ohne Medaille geblieben. Bei der olympischen Premiere des abschließenden Teamwettbewerbs in Pyeongchang scheiterte Deutschland in der Besetzung Marina Wallner, Alexander Schmid, Lena Dürr und Linus Straßer im Viertelfinale an der Schweiz, die sich am Ende die Goldmedaille sicherte (Zeitplan der Olympischen Spiele).

"Jeder von uns ist sehr gut gefahren. So kann man ausscheiden", sagte Straßer bei Eurosport. Dürr ergänzte: "Es ist schade, dass es jetzt schon vorbei ist. Bei mir wäre im zweiten Lauf vielleicht etwas mehr gegangen. Jetzt ist es ein fünfter Platz, aber wir hatten uns schon mehr erhofft."

Die Schweiz in der Besetzung Denise Feierabend, Ramon Zenhäusern, Wendy Holdener und Daniel Yule gewann das große Finale gegen Österreich 3:1 und holten nach Kombinations-Gold von Michelle Gisin das zweite Gold dieser Winterspiele für die Schweiz. Im kleinen Finale sicherte sich Norwegen durch einen Sieg über die Zeitregelung gegen Frankreich (2:2) die Bronzemedaille (Der Medaillenspiegel).

Aus wegen Zeitregelung

In der ersten Runde hatten Dürr und Straßer Deutschland aufgrund der besseren Zeit einen Sieg gegen die Slowakei (2:2) gesichert. Beim 2:2 gegen die Schweiz scheiterten die Deutschen über die Zeitregelung um 0,40 Sekunden. "Unser Team hat sich ordentlich präsentiert, man kann gegen die Schweiz im Zeitvergelich ausscheiden", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier.

Beste Ergebnisse der deutschen Alpinen in Pyeongchang waren der vierte Platz von Viktoria Rebensburg im Riesenslalom sowie Rang fünf von Thomas Dreßen in der Abfahrt. "Das ist für uns nicht lustig. Wir wollten auch gerne unseren Anteil für das 'Team D' bringen für den Medaillenspiegel. Ich glaube aber trotzdem, dass man den Stab über der alpinen Fraktion nicht brechen muss. Wenn man sieht, unter welchen Voraussetzungen wir hergefahren sind, muss man fair sagen, dass es extrem schwierig war, hier die Medaillen abzuholen", sagte Maier.

Vor vier Jahren in Sotschi hatte Maria-Höfl Riesch noch Gold und Silber in die Kombination sowie im Super-G gewonnen, Rebensburg Bronze im Riesenslalom.