Technische Pannen und gescheiterte Kommunikation - Neuer Senatsbericht enthüllt Fehler des Secret Service bei Trump-Attentat
Ein Untersuchungsausschuss des US-Senats hat zum versuchten Attentat auf Donald Trump im Juli ermittelt und nun einen vorläufigen Zwischenbericht vorgestellt.
Die Untersuchung, die vom US-Senat durchgeführt wurde, stellt zahlreiche Fehler in sämtlichen Bereichen fest, darunter bei der Kommunikation, Sicherheit und Ressourcenverteilung.
Weitere Untersuchungen möglich
"Jeder einzelne dieser Fehler hätte verhindert werden können und die Folgen waren gravierend“, sagte Gary Peters, der demokratische Vorsitzende des Ausschusses „CBS“ zufolge. Er betonte laut „NBC“ auch den „vorläufigen“ Charakter des Berichts als Hinweis darauf, dass die Untersuchung fortgesetzt wird.
Ronald Rowe Jr., Direktor des Secret Service gab nach Veröffentlichung des vorläufigen Berichts laut „AP“ zu Protokoll: „Dies war ein Versagen des United States Secret Service. Es ist wichtig, dass wir uns für die Fehler vom 13. Juli zur Rechenschaft ziehen und die Lehren daraus ziehen, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert.“
Die Enthüllungen durch das Senatsgremium kommen wenige Tage nach der Veröffentlichung eines fünfseitigen Dokuments seiner Behörde, das eine noch nicht abschließend geklärte interne Untersuchung zusammenfasst.
Technische Pannen bei Drohneneinheiten
Ermittler fanden im Rahmen der Senatsuntersuchung laut „CBS“ heraus, dass es einerseits keine klare Befehlskette und andererseits auch mangelhafte Koordination mit staatlichen und lokalen Strafverfolgungsbehörden gab und es dem Secret Service außerdem nicht gelang, den Veranstaltungsort effektiv abzusichern. Gleichzeitig hatten die Drohneneinheiten der Behörde „technische Probleme“.
Der vorläufige Bericht ergab laut „CBS“ außerdem, dass das Personal des Secret Service bereits 27 Minuten vor den Schüssen über eine verdächtige Person informiert wurde. Der leitende Dienstagent und andere Verantwortliche vor Ort gaben jedoch an, diese Information nicht erhalten zu haben.
Entscheidende Hinweise erreichten nicht entsprechende Stellen
Ein weiterer Hinweis auf eine Person auf dem Dach eines Gebäudes wurde zwei Minuten vor den Schüssen von einem lokalen Polizeibeamten per Funk an den Secret Service gesendet.
Kurz darauf folgte demnach eine weitere Warnung, dass die Person bewaffnet sei, doch diese Nachricht wurde laut dem Untersuchungsbericht nicht an wichtiges Personal des Geheimdienstes weitergeleitet.
Unzureichende Kooperation mit den lokalen Behörden
Auch der Austausch mit den Behörden vor Ort war dem vorläufigen Untersuchungsbericht zufolge mangelhaft. Die lokale Polizei soll demnach bereits auf einem Rundgang gegenüber dem Secret Service darauf hingewiesen haben, dass ihr nicht ausreichend Personal zur Verfügung stünde, um das Gebäude, abzusichern, berichtet „AP“.
Debatte über zusätzliche Finanzmittel spaltet den Kongress
Diskutiert wird auch, ob dem Secret Service nach den aufgedeckten Mängeln mehr Geld zur Verfügung gestellt werden soll. Gerade steht ein Gesetzesentwurf im Raum, der voraussichtlich noch im September verabschiedet wird und dem Geheimdienst zusätzliche 231 Millionen Dollar zur Verfügung stellen soll.
Laut "AP" sind allerdings viele Republikaner im US-Kongress der Meinung, dass erst einmal der Secret Service selbst in der Verantwortung stehe und erforderliche interne Reformen auf den Weg bringen solle.