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In Tel Aviv gibt es jetzt Fußbodenampeln für Smartphone-Nutzer

Das Handy bekommt oft mehr Aufmerksamkeit als der Straßenverkehr. (Bild: Reuters)
Das Handy bekommt oft mehr Aufmerksamkeit als der Straßenverkehr. (Bild: Reuters)

Wenn Fußgänger mit den Augen an ihren Smartphones kleben und daher ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen, kann das gefährlich werden. Immer wieder kommt es dadurch zu Unfällen. In Tel Aviv will man nun gegen dieses moderne Phänomen vorgehen.

Der Kopf gesenkt, der Arm in einem 90-Grad-Winkel – das ist die Körperhaltung des “Smombies”. Dabei handelt es sich um eine Wortschöpfung aus den Worten “Smartphone” und “Zombie”. Denn die Heavy-User von iPhone und Co. ähneln in gewisser Weise den Untoten, wie sie aus Serien wie “The Walking Dead” bekannt sind.

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Stehen oder Gehen – das ist hier die Frage

In der israelischen Metropole Tel Aviv ist dieses Phänomen wohl so verbreitet, dass die Stadtverwaltung nun Maßnahmen ergriffen hat. An vielen Hauptverkehrsadern gibt es an Übergängen und Kreuzungen nun LED-Leuchten, die an den Ampeln im Boden eingelassen sind. Sie sollen jenen Smartphone-Nutzern, die mehr auf ihr Handy als auf den Verkehr achten, anzeigen, ob sie stehen bleiben müssen oder weitergehen dürfen.

In den Asphalt eingelassen: LED-Leuchten, die Fußgängern anzeigen, ob sie über die Straße gehen können. (Bild: Reuters)
In den Asphalt eingelassen: LED-Leuchten, die Fußgängern anzeigen, ob sie über die Straße gehen können. (Bild: Reuters)

Die Leuchten funktionieren nach demselben Prinzip wie herkömmliche Ampeln: Erstrahlt rotes Licht, muss der Fußgänger anhalten, ist die Anzeige grün, darf man seinen Weg fortsetzen. Laut Tomer Dror, dem Chef des städtischen Verkehrsmanagements von Tel Aviv, sollen die LED-Leuchten das Verhalten der Fußgänger ändern. Studien hätten ergeben, dass die Leuchtsignale aus dem Boden “Smombies” in der Tat dazu bewegen, von ihrem Display aufzublicken.

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Bodenampeln auch in Deutschland

Wie das Onlineportal “Israel Hayom” berichtet, sind die Meinungen in der israelischen Bevölkerung zu der Neuerung geteilt. Der 64 Jahre alte Meir Wigoder sagte auf Nachfrage gegenüber “Israel Hayom”: “Zombies sind Zombies … Sie sehen einfach nichts.” Sein Begleiter, Vered Baram, bewertete dem Reporter gegenüber die LED-Beleuchtung jedoch positiv.

Tel Aviv ist nicht die erste Metropole, die ein solches System installiert hat. Seit einigen Jahren wird eine ähnliche Technologie bereits in Sydney eingesetzt. Auch in Augsburg und Köln existieren seit geraumer Zeit im Bereich von Straßenbahnhaltestellen Bodenampeln für Handynutzer.

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