Tennis: Beckers Hechtsprung auf den Wimbledon-Thron

Berlin. Als der Return von Kevin Curren im Publikum landet, bricht sich der Jubel mit aller Wucht Bahn. Auf den Rängen des Center-Courts im All England Lawn Tennis and Croquet Club, auf denen gerade noch atemlose Stille herrschte, schreien die Zuschauer vor Begeisterung laut auf, in der VIP-Loge zückt Karl-Heinz Becker neben seiner Frau Elvira rasch die Fotokamera, um den historischen Moment seines Sohnes für die Ewigkeit festzuhalten. Und Boris Becker, der an diesem schwülwarmen Sommertag, dem 7. Juli 1985 um 17.26 Uhr in Wimbledon deutsche Sport-Geschichte schreibt, reißt auf dem mit Staub überzogenen Rasen beide Arme hoch. Als jüngster Spieler und erster Deutscher überhaupt gewinnt der ungesetzte 17-Jährige spektakulär gegen den Amerikaner Curren nach 3:17 Stunden in vier Sätzen das Finale. In Wimbledon, dem Tennis-Mekka und wichtigsten Turnier der Welt.

Boris Beckers Aufschläge sind gefürchtet

Es ist sein hammerharter Aufschlag, der ihm rasch den Spitznamen „Bum-Bum-Becker“ einbringt. Dieser ist gepaart mit einer angesichts seines jungen Alters unfassbaren Nervenstärke. „Ich dachte, dass so ein junger Spieler den Druck spüren muss und nicht mehr sein bestes Tennis spielen kann“, erinnert sich Final-Gegner Curren in einer NDR-Dokumentation, „aber heute wissen wir, das Boris Becker immer besser wurde, je größer der Druck wurde.“ Extremer Ehrgeiz und maximale Fitness zeichnen den aufstrebenden Deutschen ebenso aus wie die nötige Aggressivität bei seinem kraft- und druckvollen Serve-an...

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