De Maizière: Festgenommene Syrer hatten Bezug zu Attentaten von Paris

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Die drei wegen Terrorverdachts festgenommenen Syrer hatten nach bisherigen Ermittlungen einen Bezug zu den Attentaten in Paris im November 2015. Das sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Dienstag in Berlin.

Es spreche alles dafür, dass dieselbe Schlepperorganisation, die bei den Attentätern von Paris aktiv gewesen sei, auch diese drei Festgenommenen nach Deutschland gebracht habe. Auch spreche alles dafür, dass die Reisedokumente aus der gleichen Werkstatt in der entsprechenden Region stammten.

Keine konkrete Bedrohung durch Festgenommene

Nach den Worten de Maizières könnte es sich um eine “Schläferzelle” handeln. Die Ermittlungen dauerten über Monate an. Dabei seien die Personen in einem großem Umfang persönlich observiert worden. Zu keinem Zeitpunkt sei von diesen drei Personen eine Gefahr ausgegangen, betonte der Bundesinnenminister weiter. “Es musste nur der richtige Zeitpunkt ermittelt werden, damit auch ein Haftbefehl trägt.”

Am 13. November 2015 hatten Extremisten mit Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat in Paris die Konzerthalle “Bataclan” und andere Ziele in der französischen Hauptstadt angegriffen. 130 Menschen starben damals.

Einreise im November 2015

Den festgenommenen Männern im Alter zwischen 17 und 26 Jahren wird vorgeworfen, im Auftrag der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im November 2015 nach Deutschland gekommen zu sein, “um entweder einen bereits erhaltenen Auftrag auszuführen oder sich für weitere Instruktionen bereitzuhalten”.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte zuvor einen Bericht der “Welt” (Online) bestätigt, wonach bei Anti-Terror-Razzien am frühen Dienstagmorgen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein drei Männer festgenommen wurden. Demnach wurden sechs Objekte durchsucht, laut “Welt” auch drei Flüchtlingsheime. 200 Kräfte von Bundespolizei, BKA und den Landespolizeien seien im Einsatz gewesen.

Mit Geld und Kommunikationsmitteln ausgestattet

Die Razzien geschahen im Auftrag der Bundesanwaltschaft. Der 17-Jährige soll vom IS eine kurze Ausbildung im Umgang mit Waffen und mit Sprengstoff bekommen haben. Er soll mit den zwei weiteren Beschuldigten über die Türkei und Griechenland Mitte November 2015 mit falschen Pässen nach Deutschland eingereist sein und vom IS “höhere vierstellige Bargeldbeträge in amerikanischer Währung” sowie Mobiltelefone mit vorinstalliertem Kommunikationsprogramm erhalten haben.

Die Festgenommenen werden dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird, so die Bundesanwaltschaft.

Quelle und Bild (Symbolfoto): dpa