Teures Konto-Minus - Dispo-Falle abwenden: Über 300 Euro durch Umschuldung auf Ratenkredit sparen

Nach dem Urlaub im Konto-Minus, da springt der Dispokredit einfach und schnell ein. Dieser ist allerdings kostspielig. Eine Umschuldung auf einen Ratenkredit ist oftmals die bessere Lösung. Auf jeden Fall hilft ein Vergleich.

Schön erholt aus dem Urlaub zurück, kommt mit der letzten Kreditkarten-Abrechnung der Kostenschock: So viel Geld ist gerade gar nicht vorhanden auf dem Konto. Praktischerweise besitzen die meisten Deutschen einen Dispokredit für ihr Girokonto, der nun einspringt. Doch die Lösung für kurzfristige finanzielle Engpässe erweist sich schnell als kostspielige Falle. Der durchschnittliche Zins für Überziehungskredite lag laut Statista bei 10,76 Prozent im Juli 2024.

Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, warnt: „Wenn das Konto dauerhaft im Minus ist, sollten Verbraucher dringend nach günstigeren Alternativen Ausschau halten.“ Laut einer Studie der BaFin nehmen etwa 25 Prozent der jungen Erwachsenen ihren Dispokredit in Anspruch und zahlen dafür oft hohe Zinsen.

Ratenkredit spart über 300 Euro im Vergleich zum Dispo

Die Stiftung Warentest ermittelte im Januar 2024, dass Banken im Durchschnitt 12,06 Prozent Zinsen für Dispokredite verlangen. Im Vergleich dazu liegt der Zinssatz für Ratenkredite bei günstigen Banken bei etwa 6,89 Prozent für Kreditnehmer mit durchschnittlicher Bonität. Wer einen Dispokredit von 4.000 Euro auf einen Ratenkredit umschuldet und diesen in drei Jahren tilgt, zahlt bei diesen Konditionen etwa 425 Euro Zinsen. Im Vergleich dazu würde bei einem durchschnittlichen Dispozins eine Rückzahlung über denselben Zeitraum rund 745 Euro kosten – eine Ersparnis von 320 Euro.

Beratungspflicht der Banken und Verbrauchertipps zur Dispo-Umschuldung

Laut Bundesbank lagen die durchschnittlichen Zinsen für Ratenkredite zuletzt bei 8,32 Prozent. Bei diesen Konditionen belaufen sich die Zinskosten für die Umschuldung von 4.000 Euro über drei Jahre auf 514 Euro. Auch das sind noch 231 Euro weniger als bei einem Dispokredit.

Banken sind gesetzlich verpflichtet, ihre Kunden über Alternativen zum Dispokredit zu informieren, wenn diese ihr Konto über einen längeren Zeitraum im Minus führen. Konkret müssen Banken das Gespräch suchen, wenn Kunden über sechs Monate hinweg durchschnittlich 75 Prozent ihres Disporahmens ausschöpfen oder bei einer Kontoüberziehung über drei Monate hinweg mehr als die Hälfte ihres monatlichen Geldeingangs nutzen. „Verbraucher sollten nicht das erstbeste Angebot annehmen, das ihnen von ihrer Bank empfohlen wird“, betont Oliver Maier. Ein Vergleich verschiedener Anbieter könne deutlich niedrigere Zinsen bringen.

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So vermeiden Sie erneute Dispo-Schulden

Um sicherzustellen, dass die Umschuldung nicht zu neuen finanziellen Problemen führt, sollten Kreditnehmer ihre monatlichen Raten so festlegen, dass sie nicht erneut in den Dispo rutschen. Selbst ein Ratenkredit mit längerer Laufzeit und niedrigeren Monatsraten ist deutlich günstiger als ein teurer Dispokredit. Viele Schuldnerberater empfehlen zudem, nach dem Ausgleich des Kontos den Disporahmen zu senken, um erneute Verschuldung zu vermeiden.

Ein Haushaltsbuch, digital oder auf Papier, hilft dabei, die eigenen Finanzen besser im Blick zu behalten. „Moderne Banking-Apps bieten oft integrierte Haushaltsbücher, die alle Einnahmen und Ausgaben automatisch erfassen und kategorisieren“, so Maier. Dies ermögliche es Verbrauchern, den vollen Überblick über ihr Budget zu behalten und zu vermeiden, erneut in die Dispo-Falle zu geraten

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Methodik

Die Modellrechnung von Verivox geht davon aus, dass der Dispokredit ebenso wie die Ratenkredite über drei Jahre in gleichbleibenden Monatsraten abbezahlt wird. Beim günstigen Ratenkredit wurde mit einem Zinssatz von 6,89 Prozent gerechnet, der repräsentativ für Kreditnehmer mit durchschnittlicher Bonität ist. Die Hälfte aller Verivox-Kunden konnte ihren Kredit im Juli 2024 zu diesem oder einem günstigeren Zinssatz abschließen.