Thüringer Ministerpräsident rettete seinem krebskranken Sohn das Leben
Am Sonntag (1. September) gingen die Bürger in Sachsen und Thüringen zur Wahlurne. Bei den Landtagswahlen trat auch Thüringens Ministerpräsident und Spitzenkandidat der Partei "Die Linke", Bodo Ramelow (68), erneut an und konnte sein Direktmandat erfolgreich verteidigen.
Seit zehn Jahren ist Ramelow Ministerpräsident, zeigt sich in der Öffentlichkeit immer souverän. Doch privat musste der Spitzenpolitiker bereits einige schwere Schicksalsschläge verkraften. Er verlor viele seiner Angehörigen an Krebs, auch seine beiden Söhne erkrankten daran, wie er vor einigen Jahren der "Bild am Sonntag" verriet.
Bodo Ramelow: Seine beiden Söhne erhielten Krebsdiagnose
Ramelows Großmutter, der Vater seiner ersten Ehefrau und auch sein bester Freund: Sie alle verloren irgendwann den Kampf gegen den Krebs. Ebenso Ramelows Mutter. "Meine Mutter habe ich nach ihrer Krebsdiagnose bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet. Sie hat mir auf dem Totenbett ihre eigene Beerdigung diktiert", berichtete Ramelow der "Bild am Sonntag".
Doch auch seine beiden Söhne erhielten irgendwann eine Krebsdiagnose. Beide konnten jedoch geheilt werden – einer nur dank Ramelow selbst. Nach einer gescheiterten Knochenmarkspende, musste der heute 68-Jährige selbst ran: "Dann sagte der Arzt, dass ich spenden müsse. Ich war dann neun Stunden auf der Intensivstation an eine Maschine angeschlossen und blickte die ganze Zeit auf meinen Sohn. Es ist glücklich ausgegangen, und wir können jetzt seinen Geburtstag zweimal feiern."
Bodo Ramelow spricht über schwere Kindheit
Doch nicht nur sein Leben als Erwachsener hatte viele Höhen und Tiefen. Auch in seiner Kindheit hatte Bodo Ramelow es nicht immer leicht. Sein Vater verstarb als er gerade einmal acht Jahre alt war. Danach musste seine Mutter Anna die fünfköpfige Familie alleine durchbringen. "Ich war unerkannter Legastheniker und hatte deshalb in der Rechtschreibung nur schlechte Noten. Die Lehrer haben gesagt: 'Er ist hochintelligent, aber stinkend faul.' Deshalb hat sie mich mit der Peitsche geschlagen", berichtete Ramelow gegenüber "Bild am Sonntag" von seiner Kindheit.
In der Schule hatte er es aufgrund seiner Legasthenie schwer, wie er vor Kurzem in einem Interview mit dem Magazin "BUNTE" verriet: "Ich wurde von meinen Mitschülern verspottet und auch von Lehrern vorgeführt. Um das zu überspielen, wurde ich zum Klassenclown."