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Thadeusz: In der Deutschen Politik regieren die Gefühle

Jörg Thadeusz

Berlin. Ein Trump könnte uns nicht passieren. Könnte das Hochrecken der Nase ein Geräusch machen, dann wären wir zum Einjährigen des Donalds von lautem Rümpfen umgeben. Annähernd 63 Millionen Amerikaner sind im November 2016 einem Gefühl gefolgt. Alles muss irgendwie anders, spürten sie und wählten einen hässlichen alten Mann, der mindestens eins ganz sicher war: Anders.

In unseren deutschen Diskussionen wird immer behauptet, bei uns ginge es vor allem um Inhalte. Welche inhaltliche Aussage hat die Sozialdemokraten im März letzten Jahres so sehr überzeugt, dass sie Martin Schulz mit 100 Prozent zum Vorsitzenden gewählt haben? Oder erklärt sich dieser Triumph eher daraus, dass Martin Schulz nicht ganz anders, aber immerhin anders als Sigmar Gabriel war?

Regiert bei uns denn die Vernunft?

Es war sehr unvernünftig, Donald Trump zum Präsidenten des mächtigsten Landes der Welt zu wählen. Regiert aber deswegen bei uns die Vernunft? Die SPD fühlte nach der Wahl gemeinschaftlich, sie selbst könnte an dem schlimmsten Debakel seit 1949 wohl kaum schuld sein. Merkel war's. Wie hat sie die SPD kaputt gemacht? Kann keiner sagen. Ist halt nur so ein Gefühl.

Die Sozialdemokraten dürften trotz ihres miesen Ergebnisses mitregieren. Ministerposten behalten. Staatssekretäre besetzen. Aber der Kevin und die anderen Jusos fühlen was anderes. Er möchte Steuererhöhungen. In einem Haushaltsjahr mit einem geschätzten Steuerplus von 14 Milliarden Euro kein Vorschlag, den einem die Ratio aufzwingt. Es ist aber nun...

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