"The Masked Singer": Angelo Kelly hätte gerne weitergemacht

Angelo Kelly stieg freiwillig bei "The Masked Singer" aus (Bild: imago images/Future Image)
Angelo Kelly stieg freiwillig bei "The Masked Singer" aus (Bild: imago images/Future Image)

Angelo Kelly (38) hat sich am Dienstagabend freiwillig aus der musikalischen Rateshow "The Masked Singer" (ProSieben) verabschiedet. Den genauen Grund erläutert er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Dabei erklärt er auch, warum er seit jeher Essensvorräte hat - und welche aktuelle Bunkerleidenschaft er nicht ganz nachvollziehen kann.

Wie geht es Ihnen gerade?

Angelo Kelly: Uns geht es allen gut. Der Grund auszusteigen ist nicht, dass wir aktuell einen Krankheitsfall in der Familie vermuten. Ich bin mit meiner Familie zuhause in Irland. Wir wohnen hier ja seit acht Jahren weit draußen auf dem Land.

Warum sind Sie ausgestiegen?

Kelly: Nach der Sendung in der vergangenen Woche bin ich planmäßig nach Hause gereist. Geplant war, dass ich jede Woche hin und her reise. Als sich die Lage dann überall immer mehr zuspitzte, empfand ich es in meinem Fall als nicht verantwortungsvoll, bei der Sendung weiterzumachen. Denn ich habe nicht die Möglichkeit, mich zu isolieren. Würde ich in Deutschland in der Nähe von Köln leben, hätte ich mich besser isolieren und mit dem eigenen Auto fahren können. Stattdessen wäre ich auf dem Weg von und nach Irland sehr vielen Menschen begegnet. Das wäre meiner Familie und meinen Mitmenschen gegenüber unverantwortlich gewesen.

Wie hat der Sender reagiert?

Kelly: Der hat sehr gut reagiert, wofür ich auch sehr dankbar bin. Sie hatten in meinem Fall viel Verständnis für die Entscheidung und alles war schnell geklärt.

Und wie traurig sind Sie jetzt? Wie sehr haben Sie sich auf die Show gefreut?

Kelly: Die Show hat unheimlich viel Spaß gemacht. Ich habe es nicht bereut, dass ich mich selbst gemeldet und angeboten habe mitzumachen. Ich war ein großer Fan der ersten Staffel und wollte unbedingt dabei sein. Der Sender hat sich auch über mein Interesse gefreut. Meinen Charakter fand ich lustig und musikalisch war es auch eine große Herausforderung. Ich hätte unheimlich gern weitergemacht.

Wie war es denn, abzusagen?

Kelly: Ich bin ein Vollprofi und habe in meinem ganzen Leben nicht ein einziges Mal einen Auftritt abgesagt. "The Show must go on" habe ich durch und durch verinnerlicht und immer auch gelebt. Zum ersten Mal empfand ich es jetzt aber als unwichtig. Wichtig ist Gesundheit, Familie und vor allem möchte ich nicht dafür verantwortlich sein, einen anderen Menschen anzustecken.

Ihr Bruder, John Kelly, hat auch bei "Let's Dance" vorzeitig aufgehört. Haben Sie das besprochen?

Kelly: Wir haben als Familie in den vergangenen Wochen viel mehr Kontakt als sonst. Das erleben vermutlich auch viele andere Menschen aktuell so. Und auch mit John gab es viel Kontakt. Ich kann nur sagen: Er lebt ja in Spanien und hat somit sicherlich ein ähnliches Problem wie ich gehabt.

Wie schwer war für Sie die Geheimhaltung, gerade im Hinblick auf Ihre Band The Kelly Family. Mussten Sie viel schwindeln?

Kelly: Total. Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich so viele Menschen gleichzeitig anlügen. Ich habe dann immer gesagt, dass ich ins Studio muss, um mein neues Album fertigzumachen. Das stimmte zum Glück zum Teil, weil es so ein bisschen parallel lief, und so war es meistens nur eine Halblüge. Jetzt bin ich natürlich froh, dass ich die Wahrheit erzählen darf. Diese komplette Geheimnistuerei ist eine der größten Herausforderungen der Show. Man hat wirklich ein bisschen das Gefühl, ein Geheimagent zu sein. Ich habe schon einiges erlebt, das hat alles getoppt.

Wie war es denn insbesondere mit John Kelly, wenn er mit Ihnen über "Let's Dance" gesprochen hat?

Kelly: Ich habe es vermieden, mit meinen Geschwistern über "Let's Dance" zu sprechen. Wenn das Thema aufkam, habe ich einfach nicht reagiert oder mich mit den Albumaufnahmen entschuldigt. Komisch war es für mich aber schon, vor allem auch, weil die Studios von "The Masked Singer" und "Let's Dance" auf demselben Gelände sind.

Was halten Sie von den anderen "The Masked Singer"-Kollegen?

Kelly: Bei einem vermute ich sehr stark, dass es ein Kumpel von mir ist. Hier bei dieser Show haben wir halt unser Kostüm an, dürfen nicht miteinander reden und halten uns alle an die Regeln. Das macht und hält die Show natürlich spannend, auch für uns. Das habe ich so nicht erwartet, es hat mich überrascht. Wir raten intern genauso viel wie die Zuschauer. Es ist wirklich krass, wie geheim alles ist.

Sind Sie jetzt auch in Quarantäne?

Kelly: Ich würde schon sagen, dass wir als Familie vorsichtshalber in einer Art Quarantäne sind. Wir haben das Glück, dass wir in einem Landhaus leben mit einem großen Grundstück, einem Wald und einem Fluss. Das heißt, wir können uns ein bisschen bewegen. Wir sind auch sehr autark und hatten im Übrigen immer schon Essensvorräte hier. Deshalb verstehe ich die aktuelle Vorräte-Panik auch nicht so ganz. Wir hatten auch vor Corona immer schon etwas zuhause, einfach für Momente, in denen als Musiker vielleicht mal kein Geld reinkommt. Das gab es bei uns immer. Was wir nicht vorrätig haben und auch nicht haben werden, ist Klopapier. Das kann ich auch nicht verstehen. Aber gut, wir haben hier einen Wald und schlimmsten Fall Blätter, vielleicht kommt es auch daher. (lacht)