The Social Pulse: Robert Marc Lehmann zeigt Karte von Tierschutzskandalen in Deutschland
In einem aktuellen Video stellt Buchautor und Umweltaktivist Robert Marc Lehmann eine interaktive Karte vor, mit der sich jede*r ein Bild von Tierschutzskandalen in Deutschland machen kann.
Wenn Tierleid in der deutschen Agrarindustrie aufgedeckt wird, ist schnell von "Einzelfällen" die Rede, von schwarzen Schafen in der Branche. Doch wenn man sich alle Tierschutzskandale hierzulande anschaut, die in den vergangenen sieben Jahren an die Öffentlichkeit gelangten, wird schnell deutlich: Einzelfälle sind das nicht mehr.
"Datenbank der Tierschutzskandale"
Vier Tierrechtsorganisationen haben kürzlich eine online "Datenbank der Tierschutzskandale" veröffentlicht, die insgesamt 163 Fälle von Tierleid dokumentiert, die seit 2016 in Deutschland aufgedeckt wurden - unter anderem von den Tierrechtsorganisationen Deutsches Tierschutzbüro, Soko Tierschutz, Animal Rights Watch und Tierretter.de. Teils wurden die Skandale durch Undercover-Recherchen von Tierschützern aufgedeckt.
In einem neuen Video auf Youtube stellt Tierrecht-Aktivist Robert Marc Lehmann diese Datenbank-Website vor, die man unter www.tierschutz-skandale.de aufrufen kann.
"Hühnerleid für Bio-Eier von Aldi"
Bei jedem einzelnen Fall kann man sich mit Hilfe der interaktiven Karte im Detail über die Tierrechtsverletzung informieren, inklusive Fotos und Videos. Die Fälle tragen Titel wie "Hühnerleid für Bio-Eier von Aldi", "Erstickte Ferkel" oder "Enten beim Ausstallen extremer Hitze ausgesetzt".
"Man sieht, wie systematisch Tiere missbraucht werden in Deutschland - für unseren Konsum", erklärt Robert Marc Lehmann in seinem Video. "Ihr könnt daraus richtig viel mitnehmen", ist sich der Meeresbiologe sicher. Die Datenbank biete jedem eine "sehr gute Basis", um in einer Diskussion um Tierwohl "vernünftigen Argumente zu formulieren".
Man sieht, wie systematisch Tiere missbraucht werden in Deutschland - für unseren KonsumRobert Marc Lehmann
Wer sich die Datenbank anschaut, die geballt das (Nutz-)Tierleid in Deutschland zusammenfasst, braucht allerdings starke Nerven. Tiere in Blutlachen, Kadaver zwischen lebenden Tieren, Tiere mit Abszessen, verdurstete Tiere - die bitteren Fakten sind nur schwer zu ertragen.
Besonders, wenn man sich bewusst macht, dass die Dunkelziffer an Tierschutzskandalen noch deutlich höher geschätzt wird - und nur die wenigsten Fälle rechtliche Konsequenzen haben. Nur bei 25 der 163 Fälle kam es laut der Datenbank nämlich zu einer Verurteilung nach einem Gerichtsverfahren, nur in drei Fällen gab es Haftstrafen auf Bewährung. In sieben Fällen kam es zu einem Tierhalte- oder Tierbetreuungsverbot.
Auch auf diese Zustände soll die Datenbank aufmerksam machen. "Ich finde, dass ist ein sehr sehr guter Anfang, der bestimmt auch ausbaufähig ist", so Lehmann.
Viel Zuspruch in den Kommentaren
Und auch in den Kommentaren unter dem YouTube-Video findet man viel Lob und Zuspruch für die Datenbank: "Ich finde diese Karte der Tierquäler sehr wichtig. So kann man auch visualisiert seine Aussagen untermauern", schreibt ein*e Nutzer*in.
Ein*e andere*r schreibt: "Diese Tierschutz-Skandal-Karte und Website sind einfach soo extrem wichtig. Werde ich definitiv bei der nächsten Diskussion, wenn mal wieder jemand behauptet es handelt sich nur um einen Einzelfall, auspacken. Danke für eure wichtige Arbeit".
Wer ist Robert Marc Lehmann?
Robert Marc Lehmann ist ein bekannter Meeresbiologe, Fotograf, Umweltschützer und YouTuber, der sich dem Schutz von Tieren und Umwelt verschrieben hat. 2019 gründete er den Mission Erde e.V. Der Verein setzt sich für den Schutz von Wildtieren und den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur ein.
Lehmann studierte Zoologie und Meeresbiologie und arbeitete früher selbst in einem Ozeaneum in Stralsund. Wie er auf seiner Webseite verrät, habe er durch seine Arbeit als Meeresbiologe, wissenschaftlicher Taucher, Fotograf und Filmemacher in den letzten zwei Jahrzehnten "die unglaubliche Schönheit unseres Planeten gesehen, aber auch seine massive Zerstörung und gedankenlose Ausbeutung miterleben müssen".
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