The Social Pulse: Tanz auf Tragfläche sorgt für Ärger bei Swiss

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Gerade die Mitarbeitenden sollten wissen, wie gefährlich diese Aktion war: Im Netz kursierte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Flugbegleiter*innen auf den Tragflächen einer Boing 777 tanzen, für Fotos posieren und scheinbar eine Menge Spaß haben. Doch weder der oberste Kabinenchef noch die Fluggesellschaft selbst finden das lustig – im Gegenteil.

Sieht das etwa wie eine Tanzfläche aus? (Bild: Getty Images)
Sieht das etwa wie eine Tanzfläche aus? (Bild: Getty Images)

Planespotting ist ein Hobby, bei dem flugzeugbegeisterte Menschen die Routen der Maschinen verschiedener Airlines beobachten, Flugzeuge filmen und fotografieren. Ein sogenannter Planespotter machte nun pikante Aufnahmen einer Crew der Schweizer Fluggesellschaft Swiss: Auf dem mittlerweile gelöschten Video ist zu sehen, wie drei Flugbegleiter*innen auf der Tragefläche eines Swiss-Flugzeuges herumalbern – sie laufen herum, tanzen und posieren für Fotos.

Aufgenommen wurde das Video offenbar am Flughafen im argentinischen Buenos Aires, ehe die Maschinen ihren Rückflug nach Zürich antreten sollte. Veröffentlicht hatte den Clip ein Planespotter namens "spottersbrasil", wie Schweizer Medien berichteten.

Gefährlich und verboten: "Dieses Verhalten wird nicht geduldet"

Für die Flugbegleiter*innen hat diese Aktion nun Folgen, denn die Fluggesellschaft Swiss ist "not amused" über das Verhalten ihrer Mitarbeitenden. "Das, was im Video nach Spaß aussieht, ist lebensgefährlich. Die Flügel der Boeing 777 liegen auf einer Höhe von rund fünf Metern. Ein Sturz aus dieser Höhe auf den harten Belag kann verheerend sein. Dieses Verhalten wird nicht geduldet", so Swiss-Sprecher Michael Pelzer gegenüber "20Minuten".

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Pelzer kritisierte weiter, dass die Crewmitglieder ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht geworden seien und auch Kolleg*innen zeigten sich empört: Ein Teamleiter der Cabin Crew findet das Verhalten der Flugbegleiter*innen "schlichtweg unprofessionell", anhand der Streifen auf der Uniform sei zu erkennen, dass sogar ein Kabinenchef an der Aktion beteiligt war – was das Ganze "direkt schlimmer mache".

"Ich schäme mich für meine Crew", sagte eine andere Kabinenchefin. Sie selbst hätte es in den vergangenen 15 Jahren erst zwei Mal erlebt, dass die Tür zur Tragfläche geöffnet worden sei.

Bei der Fluggesellschaft selbst sorgt der Clip ebenfalls für Gesprächsbedarf, der oberste Kabinenchef Martin Knuchel nahm den Vorfall zum Anlass, sich in einem internen Video an alle Swiss-Mitarbeitenden zu wenden:

"Hey Leute, ich sag's ganz ehrlich. Ich bin wütend und enttäuscht. Mit solchen Aktionen schadet man der Swiss und dem Berufsbild der Kabinenbesatzung. Was ist, wenn die Passagiere uns nicht mehr trauen, wenn sie dieses Video sehen? Das muss aufhören, es darf keine Videos mehr geben", sagt er laut "20Minuten" darin, stellt zugleich jedoch klar: "Aber um direkt ersten Gerüchten entgegenzuwirken, es wird nicht einfach jemand entlassen bei uns."

Ohne Folgen wird diese Aktion aber nicht bleiben: Der Vorfall zieht nun eine interne Untersuchung nach sich, und es ist davon auszugehen, dass sich die entsprechenden Flugbegleiter*innen dafür verantworten müssen.

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