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"The Voice"-Jurymitglied Samu Haber: Darum kehrt er zurück

Hat wieder richtig Lust auf "The Voice": Rückkehrer Samu Haber

Für viele "The Voice of Germany"-Fans war es sicherlich ein guter Tag, als bekannt wurde, dass Samu Haber (40) nach einem Jahr Pause wieder zur Castingshow zurückkehrt. Schließlich ist der smarte Finne einer der beliebtesten Coaches. Warum er wirklich froh ist, wieder dabei zu sein und warum diese Staffel, die beste aller Zeiten wird, hat er der Nachrichtenagentur spot on news kurz vor Beginn der sechsten Ausgabe verraten.

Fangen wir am besten gleich mit Ihrer letzten Staffel bei "The Voice" an. Warum sind Sie letztes Jahr ausgestiegen?

Samu Haber: Ich weiß nicht so genau. In zwei Jahren habe ich zweimal bei "The Voice" mitgemacht, ich habe zwei Alben mit Sunrise Avenue veröffentlicht, war dreimal auf Tour, habe andere Bands gemanagt - es war mir einfach zu viel. Außerdem ist ja auch Rea [Garvey] während meiner zweiten Staffel wieder zurückgekommen und ich dachte, vielleicht ist es auch für mich möglich, früher oder später zu "The Voice" zurückzukehren.

Sie haben sich dann verstärkt auf Sunrise Avenue konzentriert...

Haber: Ja, auch das. Ich bin viel gereist und habe Songs geschrieben. Ich brauchte einfach diese kurze Auszeit, um für mich und die Band neue Inspiration zu bekommen.

Ihre eigene Show "The Band" (ProSieben) hatte nicht den großen Erfolg, den alle erwartet haben. Was glauben Sie war der Grund dafür?

Haber: Schwierig zu sagen. Natürlich habe ich auch versucht, zu analysieren, warum es so gelaufen ist. Wahrscheinlich gibt es viele Gründe dafür, aber ich glaube, dass der Hauptgrund war, dass der Ablauf ein wenig zu kompliziert war. Als die erste Folge ausgestrahlt wurde, habe ich sie in Berlin angeschaut und war selbst irgendwie verwirrt - obwohl ich zwei Monate vor Ort war und das Konzept ganz genau kannte. Trotzdem war es einer der coolsten Trips, den ich je unternommen habe. Ich hatte eine Menge Spaß mit den Teilnehmern. Vielleicht war auch meine Person einfach nicht genug, um so eine Show alleine zu tragen. Vielleicht lag es aber auch am Timing - zum Sommeranfang. Egal. Ich denke, man sollte immer neue Sachen ausprobieren. Du kannst nicht immer mit allem nur Erfolg haben. Mal verliert man und mal gewinnt man eben.

Jetzt sind die zurück bei "The Voice". Wie kam das zustande?

Haber: Der Sender hat angefragt und wir haben dann lange darüber geredet. Meine Überlegungen waren: Ich habe jetzt einen freien Sommer, will ich wirklich meine Freizeit dieses Jahr opfern? Aber wir hatten keine Shows mit Sunrise Avenue gebucht, also dachte ich mir, es wäre doch gut, etwas Arbeit zu haben. Es hat sich dann einfach richtig angefühlt. Vor allem sind auch neue Coaches dabei, also ist es nicht genau das Gleiche, wie beim letzten Mal. Das hilft, es frisch und interessant zu halten. Jetzt bin ich wirklich froh, dass ich wieder dabei bin. Und bisher ist es absolut die beste Staffel.

Wie groß ist die Konkurrenz unter den Coaches wirklich?

Haber: Sagen wir es mal so: Auf der einen Seite ist es natürlich ein spaßiges Spiel, das wir untereinander austragen. Auf der anderen Seite, quasi im "echten Leben", nehmen wir es durchaus ernst. Ich persönlich muss nicht unbedingt gewinnen. Aber natürlich will ich, dass meine Talente so weit wie möglich kommen. Ich habe ja auch zu Beginn der Show versprochen, dass sie die Live-Shows oder das Finale erreichen, wenn sie in mein Team kommen. Für mich ist das aber natürlich keine Sache von Leben und Tod, übertrieben gesagt.

Was bewegt Sie dazu, auf den Buzzer zu drücken? Ist es nur die Stimme?

Haber: Ich habe keine Ahnung. Wenn du Single bist und in eine Bar gehst und dort sind 50 Frauen, redest du am Ende trotzdem irgendwie nur mit einer ganz bestimmten Frau. Die vielleicht sogar irgendwann deine Frau wird. Ist doch komisch, oder? Natürlich muss die Stimme gut genug sein, du musst die Töne treffen und du brauchst eine ansprechende Stimmfarbe. Es ist aber einfach Magie. Ich habe bisher nur ein einziges Mal nicht auf mein Bauchgefühl gehört und lag damit direkt falsch. Das ist etwas, das ich neben den Coach-Battles an der Show am meisten liebe.

Ist es wirklich immer so eine große Überraschung, wenn sich die Stühle drehen und Sie die Kandidatin oder den Kandidaten zum ersten Mal sehen?

Haber: Jedes einzelne Mal! Manchmal liegst du nah dran, an dem was du dir vorgestellt hast, aber meistens ist es echt verrückt, wie weit man daneben liegt. Allein diese Staffel haben wir bestimmt drei-, viermal gedacht, es wäre ein Mann, aber es war eine Frau und anders herum. Manchmal ist es ist einfach verrückt manchmal.

Es gibt Teilnehmer von Castingshows, die auch danach noch Erfolg hatten. Aber es gibt auch eine Menge Gegenbeispiele. Was braucht man heutzutage, um erfolgreich zu sein?

Haber: Das Gleiche, was man auch ohne eine Show braucht. Du solltest etwas zu sagen haben und du brauchst etwas, was du den Hörern geben kannst. Dir sollte bewusst sein, dass Talent-Shows nun mal TV-Shows sind. Es ist eine Chance oder eine Plattform, um deine Stimme einem breiten Publikum zu präsentieren. Aber selbst wenn du "The Voice" gewinnst, ist es nur einer der 55 Schritte bis zur Veröffentlichung eines Albums. Es ist nur der erste kleine Schritt. Das Problem ist, dass die Leute vielleicht denken, dass sie als Gewinner der Show der nächste Justin Timberlake werden. Doch das könnte nicht weiter weg sein von der Realität. Vielleicht klingt es abgeschmackt, aber in Zeiten von diesem Snapchat und Instagram solltest du nur das veröffentlichen, was dir selbst am besten gefällt.

Welchen Rat würden Sie dem Gewinner einer Casting-Show geben?

Haber: Mach das, was Max Giesinger gemacht hat. Nimm dir Zeit und schreibe genau das Album, das du liebst. Kümmere dich nicht darum, was andere sagen. Vertraue auf deine Instinkte. Nur weil du einen guten Song hast, musst du diesen nicht sofort veröffentlichen. Wenn man ein Haus baut, musst man auch zuerst das Fundament schaffen, bevor man eine Einweihungsparty schmeißen kann. Man braucht Geduld.

Aber ist es nicht genau das, was bei einer Castingshow geschieht: Man baut sozusagen zuerst das Dach und arbeitet sich dann zum Fundament vor?

Haber: Das kann passieren. Aber wir haben viele gute Beispiele, bei denen es nicht so war. Wie gesagt, wenn du wirklich etwas zu sagen hast und diese gewisse Aura besitzt, dann ist eine lange erfolgreiche Karriere drin. Es ist tatsächlich schwierig, sein wahres Ich in einer großen TV-Show zu finden. Aber in dieser Staffel von "The Voice" sind fünf, sechs, sieben Talente dabei, die wirklich alles haben, was man braucht. Gleichzeitig brauchen sie aber auch ein Team oder Freunde, die sie dabei unterstützen, in diesem Business, welches sie in eine gewisse Richtung drängen will, zu überleben. Es ist hart - mit oder ohne "The Voice".

Würden Sie jemals in einer Castingshow teilnehmen?

Haber: Nein. Das ist nichts für mich. Und ich bin wirklich froh, dass es auch so geklappt hat.

Letzte Frage: Was können wir von der kommenden "The Voice"-Staffel erwarten?

Haber: Es fühlt sich alles etwas entspannter an, aber gleichzeitig ist es deutlich emotionaler. Wir lachen viel mehr, als das letzte Mal. Wir machen uns als Coaches viel öfter zum Affen als sonst und es interessiert uns nicht im Geringsten. Und es wird einen wirklich verrückten Moment geben, über den ich jetzt aber noch nicht sprechen will. Sie werden es sehen!

Foto(s): SAT.1/ProSieben / Richard Hübner