Theater: Unter der Bademantel-Schlaufenlinie: "Aufguss" am Ku'damm

Feuchtschwüler Humor: Jeanette Biedermann und Hugo Egon Balder gehen in „Aufguss“ in die Sauna. Ein bisschen Voyeurismus ist da auch dabei.

Einfach mal wellnessen. Einen ganzen Tag im Bademantel herumlümmeln, ein paar Saunagänge und die Beine hoch. In unserem zunehmend hektischeren, stressigen Alltag ist die Sauna eine der letzten Rückzugsmöglichkeiten und Entspannungsoasen, um die Seele baumeln zu lassen. Und insofern völlig ungeeignet für eine Komödie.

Es sei denn, alle gehen da mit Hintergedanken hin. Was bei dem schwitzenden Quintett in "Aufguss" am Theater am Kurfürstendamm, eine Gastproduktion vom Theater an der Kö in Düsseldorf, auch wirklich der Fall ist.

Etwas Voyeurismus ist auch dabei. Schließlich spielen auch die TV-Stars Jeanette Biedermann und Hugo Egon Balder mit. Da darf man sich schon fragen, ob die wirklich in Bademantel und -latschen auf die Bühne kommen (ja, tun sie). Und ob sie nackte Haut zeigen (nein, eher nicht).

Jeder kommt hier ins Schwitzen

Schon wenn die Zuschauer hereinkommen, hören sie es tropfen im Nasszellenbereich. Hinter Milchglasscheiben sieht man später eine Dame duschen. Alles andere spielt sich vor der Trocken- und der Dampfsauna ab. Der erfolgreiche Unternehmer Dieter (Balder) hat seine Geliebte Mary (Madeleine Niesche) eingeladen, aber auch über einen Bekannten einen Samenspender organisiert. Der soll ihren Kinderwunsch erfüllen – und ihn von Mary befreien.

Ein Kinderklinikchef, Lothar (René Heinersdorff), hat spitzgekriegt, dass der reiche Dieter hier logiert, und sich mit seiner Assistentin Emelie (Biedermann) ebenfalls eingebucht, um größere Geldspenden von ihm zu erbetteln. ...

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