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Theater: Küsse mit Abstand: „Bella, Boss und Bulli“ am Grips Theater

Bella ist bockig. Weil sie eigentlich gar nicht umziehen wollte und von ihrer Mama nicht einmal gefragt wurde, versteckt sich das siebenjährige Mädchen lieber in einem der unzähligen Umzugskartons. Bella fühlt sich einsam, weil ihre Mutter nur wenig Zeit für sie hat und viel arbeiten muss.

„Zu Hause war alles viel besser, da hatte ich Freunde. Hier in der doofen neuen Wohnung bin ich ganz alleine“, murmelt das blonde Mädchen mit Pferdeschwanz, als sie sich auf die Suche nach den nächsten Eisladen begibt und dabei zufällig zum ersten Mal den beiden Jungs Boss und Bulli begegnet.

„Arbeit in diesen Zeiten ist eine große Chance“

Die Premiere sollte eigentlich bereits im Mai stattgefunden haben, musste aber wegen Corona verschoben werden. Regisseur Robert Neumann schafft es, trotz der Abstandsregelungen Emotionen auf die Bühne zu bringen. Die Schauspieler Anke Retzlaff (Bella), Marcel Herrnsdorf (Boss) und Ludwig Brix (Bulli) strecken anstelle von Umarmungen einfach ihre Arme ganz weit auseinander und ahmen auf diese Weise innigen Körperkontakt nach. Küsse werfen sie einander durch die Luft zu. „Überhöhungen helfen, formale Lösungen und choreographierte Elemente sind wunderbar, um Spannungen im Raum zu erzeugen“, so Neumann. „Ich sehe in diesen Arbeiten zu Zeiten der Pandemie eine große Chance, indem wir herausfinden, was Theater noch alles kann. Und das ist eine Menge, auch wenn die Sehnsucht nach Nähe natürlich bleibt.“

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