Theater: Als wäre es das erste Mal

Hat Spaß: Das Ensemble von „Pension Schöller“ (Herbert Köfer, Jürgen Wölffer, Achim Wolff, Oliver Betke, v.l.)

Ein 20 Jahre altes Stück wieder aufzuführen, das ist heikel. Denn die Welt hat sich seither verändert, auch das Theater sieht man mit anderen Augen. Wenn das Stück allerdings in Originalbesetzung auf die Bühne gebracht wird – zumindest drei Schauspieler und der Regisseur nehmen die bewährten Rollen ein – und einer inzwischen 96 Jahre alt ist, dann wird es umso heikler. Trotzdem hat Jürgen Wölffer, Regisseur und ehemaliger Intendant des Theaters am Kurfürstendamm, sich dazu entschieden. Und ist auch gleich selbst auf der Bühne am Kudamm zu sehen, als schrulliger Major von Mühlen marschiert er mit Gehstock durch die "Pension Schöller", so heißt auch das Stück.

Dass diese Wiederaufnahme funktioniert und dass man lacht, das liegt vielleicht am zeitlosen Stoff. Wahrscheinlicher aber ist, dass es an diesen Theater-Urgesteinen liegt, an Wölffer, der inzwischen 80 ist, und an dem 96-jährigen Herbert Köfer, an Winfried Glatzeder (72), der auch schon bei der ersten Aufführung mit seinen Kollegen auf der Bühne stand – und an Achim Wolff (78), der die Hauptfigur, den ewigen Junggesellen Philipp Klapproth, mit viel Charme spielt.

Dieser Klapproth, er will auf seine alten Tage noch etwas erleben. An seinem Stammtisch in Kyritz an der Knatter, irgendwo in der Pampa, hat nämlich immer der Apotheker die lustigsten Anekdoten zu erzählen. Damit sich das ändert, und klar, auch weil ihm ein bisschen langweilig wird auf seinem Gutshof, reist er nach Berlin. Dort will er die Patienten einer Irrenanst...

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