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Thierry Neuville: "Wir haben für unsere Fehler hart bezahlt"

Thierry Neuville und Hyundai hatten 2017 den Speed, um Weltmeister zu werden

Nach langen Jahren der Citroen- beziehungsweise Volkswagen-Dominanz gab es 2017 in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) einen echten Kampf um die WM-Titel. Diesen entscheiden am Ende Sebastien Ogier und M-Sport für sich, doch bei den meisten Rallyes war der Hyundai i20 WRC das schnellste Auto - was sich unter anderem an Bestzeiten bei 86 von insgesamt 244 Wertungsprüfungen in dieser Saison zeigte.

Doch aus der Rolle des Verfolgers plötzlich in die des Gejagten zu wechseln, war Thierry Neuville und seinem Team zunächst nicht leicht gefallen."Es war zu Saisonbeginn schwierig zu verstehen, dass wir in diesem Jahr so schnell sein werden", sagt der Belgier im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

"Unser Ziel war es, einige Rallyes zu gewinnen", beschreibt er die Vorgabe am Saisonbeginn. "Das war in den Jahren zuvor relativ schwierig gegen Volkswagen, weil wir nie das Auto hatten, um wirklich überall vorne mitzukämpfen." 2017 war das jedoch andres. Schon in Monte Carlo und Schweden hatte Neuville das Feld angeführt und hätte ohne zwei Fahrfehler die ersten beiden Rallyes gewinnen können.

Außer in Finnland überall konkurrenzfähig

Und auch in der Folge, stellte der Belgier des Tempo des Hyundai i20 WRC immer wieder eindrucksvoll unter Beweis. "Das kam dann etwas überraschend, dass wir überall so schnell waren, außer vielleicht in Finnland", sagt Neuville. Dennoch dauerte es eine Weile, ehe das Team in diese Favoritenrolle hineinwuchs.

"Das Ziel Weltmeister zu werden, nach und nach gekommen. Wir haben gemerkt, dass wir die Meisterschaft gewinnen können", sagt Neuville, der die Gesamtwertung vor der Rallye Deutschland im August noch angeführt hatte. "Nächstes Jahr starten wir wahrscheinlich mit einer anderen Einstellung, weil wir wissen, dass wir gewinnen können. Das könnte vielleicht zu Beginn der Saison in verschiedenen Situationen helfen", hofft Neuville.

Dass es für Hyundai dieses Jahr nicht zur Weltmeisterschaft gereicht hat, muss sich das Team vor allem selbst ankreiden. Zu oft wurden aussichtsreicher Position Punkte verschenkt - und das nicht nur durch Fahrfehler. "Wir haben für unsere Fehler hart bezahlt", sagt Neuville über die "weggeworfenen" Siege in Monte Carlo und Schweden.

Für kleine Fehler großen Preis bezahlt

"Dazu kamen drei technische Probleme in Mexiko, Sardinien und Spanien", so der Belgier weiter. "Dreimal waren wir vielleicht dabei, die Rallye zu gewinnen, weil wir jedes Mal weniger als zehn Sekunden hinter dem Führenden waren. Das hat uns auch wichtige Punkte gekostet. Am Ende waren es zu viele Pannen und Probleme."

Allerdings meint Neuville auch: "Ich glaube nicht, dass wir mehr Fehler als alle anderen gemacht haben. Wir sind etwas härter bestraft worden. Es waren kleine Fehler, ich bin nie wirklich komplett von der Strecke abgeflogen."

© Motorsport-Total.com